Nicht immer nur Bike
Wer kennt nicht die Bilder: Am heimischen Baggersee werden unzählige SUPs mühevoll aufgeblasen und anschließend zu Wasser gelassen. Die stolzen Kapitäne versuchen anschließend möglichst elegant auf dem Board stehend über den See zu paddeln. Dies gelingt nicht jedem. Ob es da was besseres gibt? Die Antwort lautet JA.
Bekannt für ihre Neugier, wollten ein paar Memmen mal wieder etwas Neues ausprobieren. Unter Leitung des ehemaligen (Fast-)Faustballprofis Christian formierte sich ein kleine aber feine Gruppe sportbegeisterter Jungtalente und strebte mit nur 2 Trainingsabenden dem Jedermannturnier Faustball des TuS Oggersheim 1898 e.V. am 16.11.2019 entgegen.
in 2 Gruppen kämpften 14 Teams um den Einzug ins Halbfinale. Nach packenden Spielen gegen starke Gegner erreichten die Outdoormemmen einen phantastischen 7. Platz. Die Messlatte für die Zukunft ist gesetzt. Faustballer, zieht euch warm an. Nächste Jahr wollen die Memmen ins Finale.
2 Räder, 47,7 kg schwer, max. 20 km/h schnell und 38 km Reichweite. Was bitte soll ausgewachsene Mountainbiker und langjährige Memmen daran begeistern? Der Trend zum E-Bike ist in aller Munde und auch bei den Memmen wird immer öfters über Vor- und Nachteile dieser Ampere-Boliden diskutiert. Meistens überwiegt aber das Interesse daran, mal auf einem solchen elektronischen Muli zu sitzen. Wenn schon Elektromotor, dann aber wenigstens ein Zweirad der besonderen Art. Gesagt, getan. Und so machten sich 5 Memmen und 2 Memminen auf den Weg, um endlich einmal das sagenumworbene, unkippbare Stehgefährt namens Segway zu testen.
Eine Memme auf Schienen
Im September 2000 habe ich im Magazin der deutschen Bahn einen Artikel über Draisinen gelesen, diese “Kisten auf Rädern”, die man mit Radfahren oder Hebelantrieb über stillgelegte Bahnstrecken bewegt. Eine der Strecken in Deutschland befindet sich in der Nähe von Bad Bergzabern (www.draisinentour.de). Eine e-mail dorthin wurde sofort beantwortet, leider mit der traurigen Nachricht, dass für die nächsten Monate schon alles ausgebucht ist.
Da wir vorhatten, mit acht Personen auf zwei Draisinen die Strecke an einem Tag hin- und am nächsten Tag wieder zurückzufahren, sollte sich die Tour auf Juli 2002 verschieben, da wir vorher keine Zeit hatten oder die Draisinen schon ausgebucht waren. Nach zwei weiteren e-mails stand der Termin endlich fest, die Buchungsbestätigung kam prompt, nach Überweisung von 39€ pro Draisine/Tag waren wir gespannt, was uns erwarten würde.
Unsere Tour begann am 20. Juli. An geraden Tagen fahren alle Draisinen auf der eingleisigen Strecke von Staudernheim nach Altenglan, an ungeraden Tagen umgekehrt. Staudernheim liegt ca. 60 m tiefer als Altenglan, bei einer Streckenlänge von 40 km fällt dies meiner Meinung nach nicht ins Gewicht. Unterwegs ist nur bei genauen Hinschauen ein Gefälle oder eine Steigung der Gleise zu erahnen. Nicht nur ahnen, sondern deutlich spüren kann man die Seitenneigung der Gleise in den engen Kurven. Insgesamt fahren die Draisinen dennoch so ruhig, dass man Flaschen und Becher nicht festhalten muss, um sie vor Umkippen zu schützen. Erstaunlicherweise hält sich auch der Geräuschpegel in Grenzen. Ein leises Rauschen dringt von den Rädern nach oben, ab und zu ein Rattern, wenn man über Weichen fährt oder die Stellen, an denen die Schienenstränge nicht verschweißt, sondern nur verschraubt sind. Tipp : Hinter der Sitzbank befindet sich eine Halterung für einen Sonnenschirm. Wer den von zuhause mitbringt, muss ihn nicht ausleihen.
Erster Tag:
Den Picknick-Korb und die Kühltasche im Auto verstauen und ab auf die Autobahn. Nach einer landschaftlich wunderschönen Fahrt nach Staudernheim kamen wir dort gegen 10:30 an. Unterwegs überquerten wir die Draisinenstrecke, sodass man schon mal einen Blick auf das Vergnügen werfen konnte. Die Ausleihstation der Draisinen ist in Staudernheim beschildert. Dort angekommen nimmt man die Draisinen in Empfang, verstaut sein Gepäck. Immerhin waren wir 2 Paare pro Draisine, mit reichlich Picknick-Verpflegung für zwei Tage und Klamotten zum Wechseln. Die Draisinen sind so geräumig, dass wir keine Probleme hatten, alles unterzubringen. Nach einer kurzen Unterweisung (Bremsweg der Draisine, Überqueren von Strassen, ...) ging es los.
Da wir uns einen heißen Sommertag ausgesucht hatten, mussten wir uns vor der Fahrt kräftig eincremen und innerlich erfrischen: Schon nach wenigen Metern erreichten wir den ersten Haltepunkt, Klosterruine Disibodenberg. Auf dem Bild zu sehen: Verstoß gegen Punkt 10 der Verhaltensregeln für die Draisinenbenutzung: “Fahren oder Mitfahren nach Alkohol- oder Drogengenuss ist verboten“. Vom Alkoholgenuss während der Fahrt allerdings wird nicht abgeraten...
An den Haltepunkten besteht die Möglichkeit, die Draisine aus dem Gleis zu heben, auf der Seite abzuschließen (Schlösser in der Leihgebühr enthalten) und die Gegend zu erkunden. Es besteht dort auch die Chance, die vorausfahrende Draisine zu ”überholen”, wenn deren Besatzung so freundlich ist, ihr Gefährt aus dem Gleis zu heben. Falls nicht, tuckert man dem „Vordermann“ hinterher. Im Prinzip fahren alle mit einer ähnlichen Geschwindigkeit, man hat ja Zeit. Der Abstand der Haltepunkte beträgt max. 3 Kilometer, in den Ortschaften ist der Abstand geringer.
Unsere Draisinen haben wir nach ca. 12 km das erste Mal aus den Schienen gehoben, abgeschlossen und unseren ganzen Kram einmal ums und dann ins Schwimmbad der Stadt Meisenheim geschleppt (Eintritt für Draisinenfahrer frei! Ebenfalls freie Nutzung der dort befindlichen Minigolfbahn). Auf dem Rasen im Schwimmbad waren dann erst mal Picknick und Siesta angesagt. Am besten fährt man nach dem Schwimmbad einen Haltepunkt weiter zum Bahnhof Meisenheim, parkt dort die Draisinen und macht einen Stadtbummel. Die Innenstadt von Meisenheim ist sehenswert. Fachwerkhäuser, Stadtmauer, spätgotische Schlosskirche und ein Dönerladen (gell Dennis!).
Wer nicht die ganze Strecke fahren will, kann nach 20km die Mittelstation Lauterecken nutzen, um die Draisine zurückzugeben. In der Leihgebühr enthalten ist die Fahrt mit dem ÖPNV zurück zum Startpunkt. Hier in Lauterecken fährt man mit seiner Draisine in den Bahnhof , während ein Gleis weiter die Züge der Deutschen Bundesbahn rollen. Man kann sich aber nicht verfahren, alle Weichen sind zugeschweißt und die Verbindungen zum Bahnnetz getrennt. Auch in Lauterecken sollte man einen kleinen Ausflug in die Innenstadt einplanen oder sich im Bahnhofscafe stärken. Bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Lauterecken überfährt man eine Kreuzweiche. Man könnte meinen, dass die Draisine jetzt entgleist, aber sie findet zielsicher ihren Weg durch das Geflecht aus den vielen Abzweigen. Dann überquert man eine viel befahrene Strasse. Dazu drückt man eine Art „Draisinen-Ampel“. Der querende Verkehr auf der Strasse hat dann „Rot“, man kann bequem über die Strasse radeln. So eine Ampel kommt am Ende der Strecke in Altenglan nochmal. Die restlichen Strassen-Übergänge sind nur mit einer Schranke gesichert. Hier muss man die Draisine abbremsen, absteigen, die Schranke öffnen und hinter der Draisine wieder schließen. Verhaltensregel Nummer 3a-d: „Die Draisine ist vor der Draisinenschranke anzuhalten, die Schranke von Hand zu öffnen, in Altenglan und Lauterecken ist die Ampelanlage zu bedienen. Der Draisinenfahrer hat mit Handzeichen anzuzeigen, dass er die Strasse überqueren will, die Draisine ist unter Beachtung des Straßenverkehrs zügig über die Kreuzung zu schieben“. Bequemer ist es natürlich, wenn man vor und hinter sich eine weitere Draisine hat. Dann werden deren Besatzungen die Schranken öffnen und wieder schließen, man braucht dann nur mitzurollen. Ansonsten spielt Dennis gerne den Schrankenwärter, gelle?
Wer das Kleingedruckte im Mietvertrag genau durchliest, wundert sich über die vielen Verbote. So ist u.a. das Fahren mit einem geringen Abstand nicht erlaubt. Wegen des enormen Bremsweges der Draisinen von 30-50 Metern soll ein Sicherheitsabstand von 50 Metern eingehalten werden. Lächerlich. Die Bremsen der Draisinen bringen diese nach wenigen Metern zum Stillstand. Im Bild rechts zu sehen: Verstoß gegen Punkt 7 der Verhaltensregeln für die Draisinenbenutzung : „Die Draisinen dürfen nicht gekoppelt werden“ und Punkt 4 „Halten Sie mindestens 50 m Abstand zur vorausfahrenden Draisine“. Interessantes Detail: Gelochtes gelbes Bremspedal, trotz Vollbremsung konnte ein leichter Auffahrunfall nicht vermieden werden. Auch das Verbot des Aufstehens während der Fahrt (Punkt 5 der...) wurde oft nicht beachtet.
Im Bild zu sehen: Das Stauwehr in Wiesweiler. Hier kann man die Füße ein wenig abkühlen, die Wiese vor dem Wehr ist ideal für ein Picknick.
Würden alle Besatzungen die Draisinen nur an den erlaubten Haltepunkten aus dem Gleis heben, müsste es mehr Haltepunkte geben. Immerhin gibt es 80 Leihdraisinen, die sich an sonnigen Wochenenden komplett auf der Strecke tummeln. Die meisten Haltepunkte sind mit 5-6 Draisinen bereits überfüllt. Da hilft nur, die Draisine auch mal zwischen den offiziellen Haltepunkten aus dem Gleis zu heben. Außerhalb der Haltepunkte kostet dies allerdings mehr Kraft, da die Draisine dann getragen werden muss und nicht geschoben werden kann. Ich denke, diese vielen Verbote dienen dem Haftungsausschluss des Verleihers. Punkt 12 der Verhaltensregeln: „Schäden an Personen und Material infolge Nichtbeachtung der Verhaltensregeln gehen zu Lasten des Mieters“. Dann sind sie sinnvoll.
Im Bild zu sehen: Jutta auf der Suche nach Irgendwas im Gepäckabteil, Aufstehen während der Fahrt leider nicht erlaubt. Was soll’s?
Während der Sommermonate dürfen die Draisinen bis 19:00 an der Rückgabestation abgegeben werden. Wer die vollen 40km der Strecke fährt, kann mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 10km/h rechnen und die Tour sowie die Anzahl der Haltepunkte selbst planen. Wer sich anstrengt, kann mit Radfahrern, die parallel zur Strecke radeln, mithalten. Insgesamt ist das Treten nicht so anstrengend, wie wir es befürchtet hatten. Ein durchschnittlich trainierter Radfahrer kann die Draisine im Normaltempo auch mal alleine bewegen, wenn der Beifahrer sich mal ein paar Minuten entspannen will. Die Tour ist auch für Familien mit Kindern geeignet, wenn diese gross genug sind, um auf den Sätteln der Draisine zu sitzen.
In Bedesbach haben wir angehalten und unser Gepäck in die Pension Born geschleppt. Diese befindet sich nur 100m von einem Draisinen-Haltepunkt entfernt. Weitere Adressen zur Übernachtung unter www.kuseler-musikantenland.de. Nach dem Einchecken in die Pension haben wir zwei müde Männer in der Pension zurückgelassen und sind die letzten 2 Kilometer der Strecke gefahren. In Altenglan angekommen, gibt man die Draisinen zurück. Jetzt kann man mit dem ÖPNV zurück fahren, laufen oder sich vom Pensionskleinbus abholen lassen. Da das Wetter so schön war, haben wir uns für Laufen entschieden, natürlich auf der Bahnstrecke den anderen Draisinenfahrern entgegen. Was natürlich verboten ist: Punkt 6: “Halten Sie sich nicht vor oder hinter einer auf den Gleisen stehenden Draisine auf – Unfallgefahr“. Dies wird wohl auch im Besonderen für sich bewegende Draisinen gelten.
In der Pension angekommen gab es nach dem Duschen noch was Deftiges aus der Pfälzer Küche und einen Schnaps. Unser Picknick für morgen erholte sich derweil von den Strapazen der heutigen Fahrt im Kühlhaus der Pension.
Am Sonntag ging es nach dem Frühstück bei erneutem Sonnenschein mit dem Kleinbus dann an den Bahnhof, wo die Draisinen erneut auf uns warteten. In der Nähe von Altenglan befindet sich der unserer Meinung nach schönste Teil der Strecke. Im Schatten fährt man hier über die Gleise, die mittlerweile von Pflanzen überwuchert und fast nicht mehr zu sehen sind. Man hat das Gefühl, über eine Wiese zu schweben.
Besonders erwähnenswert sind die vielen stillgelegten Bahnhöfe an der Strecke. Mittlerweile liebevoll umgebaut dienen sie als Wohnungen. Man fährt sozusagen den Besitzern der Bahnhöfe durch die Terrasse. Mancher Bahnhof ist auch Haltepunkt, um sich eine kleine Erfrischung zu gönnen, Kuchen, Eis, Kaffee usw . Else hätte am liebsten alle Bahnhöfe gekauft, hätte sie genug Geld und stünden Alle zum Verkauf.
Wie bereits erwähnt, ist die Strecke “im Prinzip” einspurig. Alle noch eingebauten Weichen sind zugeschweißt, damit niemand aus Versehen in der Botanik landet. Diese überwuchert nämlich die Gleise neben der Draisinenstrecke. Selbstverständlich haben wir uns vom ordnungsgemäßen Zustand der Weichen überzeugt: Sie können tatsächlich nicht umgestellt werden. Die Idee, Freunde auf der Draisine hintendran auf ein falsches Gleis zu locken, hatten wohl andere vor uns auch...Wie man es trotzdem schafft, zwei Draisinen auf zwei benachbarten Gleisen nebeneinander herfahren zu lassen, muss jeder selbst herausfinden. Das Bild mit der „suchenden Jutta“ ist jedenfalls so entstanden. Entgegen der Befürchtungen einiger schreiender Mitfahrerinnen sind wir bei der Parallel-Fahrt auf dem Nachbargleis nicht gestorben.
Nach dem Abstellen der Draisinen an einem der Haltepunkte kann es sein, dass sich Kinder aus dem jeweiligen Ort bereit erklären, für ein geringes Entgelt auf die Draisine samt Gepäck aufzupassen. Wir haben es nicht ausprobiert. Insgesamt erschien es uns als doch zu riskant, alle Wertsachen, Schlüssel, Handys usw. in fremde Kinderhände zu geben. Moderne “Wegelagerei” findet man an einigen der Schranken. Die Kinder halten die Schranken und ihre Hände auf, damit man nicht absteigen muss. Allerdings ist das ja verboten, wie bereits erklärt.
Insgesamt ist die Tour eine super Idee.
Anregegungen, Kritik oder Lob an:
Im Vollrausch durch die Galaxis
Weizenbiertest und so war's wirklich
Jetzt kommt es ans Licht. Schöfferhofer Weizenbier verursacht Schluckauf und verleitet zum Rülpsen. Schon die Werbung macht mich krank: Welcher hirnverbrannte Kerl schüttet Weizenbier auf den Bauch einer lüsternden Frau? Klebt das nicht? Kriegt man den Bauchnabel wieder sauber, oder juckt das die ganze Zeit? Hat jemand Erfahrung in so was? Und was ist das für eine Frau, die sich nachdem ihr Weizenbier auf den Bauch geleert wurde auch noch das stinkende Shirt von dem Typen schenken lässt. Hat die kein Geld? Ist die vielleicht pervers? Möglicherweise braucht die den alten Lappen um sich den Bauch sauber zu machen. Und überhaupt, der spielt ja noch mit Modellautos. Ist der überhaupt volljährig? Nun gut, ich denke mit der Frau könnte man was anderes machen – mit Schöfferhofer aber nicht. Ausspucken ist doch das Richtige.
Am 23. Mai war es soweit. Bei kühlen Temperaturen wollten wir mal wieder ein Zeichen setzen. Welches Weizenbier ist wohl das Beste? Die Meinungen der Experten lagen da weit auseinander. Eine neutrale Verkostung verschiedener Biere sollte da Licht ins Dunkel der Outdoormemmen bringen. Joggel erklärte sich bereit, den großen Test auszurichten. Er besorgte 17 (!) verschiedene Sorten Weizenbier, ebenso viele Weizengläser und lud 9 unabhängige Testtrinker ein. Der Test war somit auf statistisch sichere Beine gestellt.
Die obligatorische Montagsrunde fiel dieses Mal deutlich kürzer aus. Von der Eisdiele im Limburgerhof machte sich die Testerschar direkt zum Campingplatz auf, wo der Test stattfinden sollte.
Kaum zu glauben, aber wahr. Über zwei Bierzelttische erstreckte sich die Flaschenbatterie. Alle Flaschen waren nackig ausgezogen und hatten ein Nümmerchen auf dem Deckel. Joggel hatte für jeden Tester sogar eine Mappe mit Beurteilungsbögen angelegt. Der Test konnte beginnen.
Zunächst wurden 17 Flaschen Weizenbier geöffnet und zeitgleich eingeschenkt. Selbstverständlich erfolgte auch das Einschenken gemäß den Anweisungen der Firma Erdinger.
Die Beurteilung der Farbe war die erste große Herausforderung. Da Abschreiben durch Joggel strikt unterbunden wurde, mühte man sich sehr, 17 verschieden Farben für Weizenbier zu finden. Man versuchte sich in Vergleichen. Von Bernstein, über Morgenpipi bis hin zu Buche, Erle und Terrakotta reichten die Versuche der unfassbaren Färbung einen Namen zu geben. Verzweifelte Ingenieure versuchten gar das Hellste unter den Dunklen (Öttinger) und das Dunkelste unter den Hellen (Eichbaum) zu erkennen. Besonders Gugu zeigte viel Farbsinn: 4 x Urin und 8 x Bernstein so lautete sein Farburteil. Nicht schlecht war Jojo, der Benjamin im Testteam. Er überraschte mit botanischen Kenntnissen der Färbung von Stamm und Saft der einheimischen Waldbäume. Buche, Nussbaum, Kiefer, Erle – nur er kann den Unterschied sehen.
Trübung und Hefeanteil waren ein ehrgeiziges Ziel von Joggel. Hier aber musste das Testfeld passen. Die Aussagen reichten von sehr trüb (Steffen) über normal (Oli) bis zu nix zu sehen (Michael) – und das bei ein und dem selben Bier (Eichbaum).
Im Geruch gab es ähnliche Aussagen. Malzig, wenig, komisch waren die häufigsten Aussagen. Oli fand seinen Geruchsfavoriten im Kloster. Dieses sollte nach einer Blumenwiese duften.
Die Krone stand als nächstes Kriterium an. Leider erledigte sich die Beurteilung mit der Zeit. Das Schneider konnte da allerdings punkten. Mit seiner dicken, standhaften Krone ist es ein Frauenliebling (Christian), Super Ständer (Oli), steht wie 'ne 1 (Steffen) waren hier die Aussagen. Auch das Erdinger überzeugte in dieser Kategorie. Eine richtige Niete war das Rheingönheimer. Schaum – Fehlanzeige.
Und dann ganz zum Schluss kam er, der Geschmackstest. Pünktlich um 18 Uhr fiel der Startschuss. Michael musste dabei gebremst werden. Dachte er doch, dass jeder seine eigene Flasche zum Austrinken bekommen sollte. Und so begann die lustige Testerei. Unterbrochen von markanten Sprüchen wie "Die 12 schmeckt flach" (Dirk) und von Lebensweisheiten "Sex find ich net schlecht" (Gugu), testete man sich durchs Feld. Mit der Zeit und den vielen Versuchen fiel es immer schwerer einen klaren Kopf zu behalten.
Jetzt wurden den leicht beschwipsten Testern erstmals Brezeln gereicht. Man soll ja den Geschmacksknospen die Chance geben, jede einzelne Nuance des neuen Biers zu erschmecken. Naturgemäß meldete sich schon um 18:29 der Erste mit dem Satz "Mir is ja so schlecht" zu Wort. Gugu war fast durch. Um 18:45 war dann auch das letzte Bierglas geleert und der letzte Kommentar zu Papier gebracht. Der Test war beendet. 17 Biere wurden vermessen und gekostet, bewertet und beschrieben.
Und dann die Auflösung:
Jeder durfte die Top 5 aufschreiben. Die Experten waren sich einig. "Meine 5 sind bestimmt alle aus Bayern", "Ich erkenne das Erdinger sogar, wenn einer am Morgen danach rülpst", aber auch aufkeimende Sorge machte sich breit: "Waren wirklich 2 alkoholfreie Biere dabei?", "Findet ihr nicht, dass die 6 besonders gut war?". Es war halt eine echte Blindverkostung. Zuversichtlich macht, dass alkoholfreies Weizenbier nicht so recht ankommt. Keine einzige Memme befand das Bier gut oder wollte es in seine Hitliste aufnehmen. Auch beim überragenden Testsieger Prinzregent Luitpold war man sich einig. Alle hatten es in der Liste der besten Biere; sogar Steffen. Der zeigte sich von einer ganz neuen Seite. Bei der Auflösung waren seine letzten Worte: "Herrgott lass es nicht das Öttinger sein.". Doch Joggel machte alle seine Hoffnungen zunichte. Das Öttinger war sein Favorit. Gutes muss nicht teuer sein!
Und danach? Natürlich haben wir den Abend dann noch bei einem Steak und einem genüsslichen Weizenbier ausklingen lassen. Der Alkoholkonsum machte manch einen dabei zum Tier.
Die Heimfahrt war dann irgendwie beschwingt. Man plauderte laut und viel. Man machte einige Pinkelpausen und radelte neuen Aufgaben entgegen.
Und das Schöfferhofer? Nur dank Gugu und Michael schaffte es das Schöfferhofer in der Platzierung vor dem Öttinger zu sein. Doch man muss der Wahrheit ins Auge sehen. Das Schöfferhofer bekam dann doch eine gute Note von mir. Sogar ein prickelnd in CO2-Anteil und ein leckerer Geruch wurden von mir attestiert. Vielleicht finde ich ja noch daran Gefallen Weizenbier in den Bauchnabel der Angebetenen zu leeren. Ich denke ich werde sie heute Abend damit überraschen.