01.09.2011: Male – Madonna di Campiglio

img_2901_2. etappe brenta
img_2901_2. etappe brenta
Male: 771 Hm, 09:00 Uhr, 19°C, sonnig
Madonna di Campiglio: 1522 Hm, 13:40 Uhr, 17°C, regnerisch
Tour: 1014 m hoch ­, 261 m runter , Steigung-Ø 6%, 11° - 19°C
24,71 km, 4h 39min,Ø 10,3 km/h, max. 46,8 km/h

 

 
Nachdem die Memmenschar wie Engelchen geschlafen hatte, traf man sich zeitig zum Frühstück. Heute wollten wir etwas früher los. Doch leider gab Zeppis Bremse den versierten Technikern ein großes Rätsel auf. Irgendwie konnte er die Bremskolben nicht mehr zurück drücken um die Bremsbeläge zu erneuern. Kein noch so großer Hebel vermochte die sturen Kolben zur Aufgabe zu bewegen. So wand unser erfahrener Memmen-Tüftler eine List an. Er wechselte zunächst nur einen Bremsbelag. Der zweite Bremsbelag wurde einfach einen Tag später ausgetauscht. Ganz schön clever unser Zeppi! War das Wetter zunächst noch freundlich, so zog es die wärmende Sonne dann doch vor uns die kalte Schulter zu zeigen. Schon waren die ersten Seufzer unseres Diamanten-Dirk zu hören. Wie gedopt zog es ihn in die Führungsposition. Steffen dagegen klagte über Knieschmerzen. Mit allerlei Salben und einer Kniemanschetten von Schorsch ging er dann doch an den Start. Auch diese Mittel zeigten zu Beginn sofort Wirkung. Steffen und Oli zogen los als wäre ihnen Problembär Bruno auf den Fersen. Von Male führte unser Weg nach Dimaro (766 Hm). Von dort stieg der Weg auf 18 km von 800 m auf 1700 m an. Im Prinzip ein toll zu fahrender Schotterweg durch den Wald. Doch schon auf halber Strecke begann es erst zu nieseln, dann zu tröpfeln und schließlich zu schütten. Die Stimmung verfinsterte sich mit jedem Meter - wie auch der Himmel. Schon waren erste Donnerschläge zu hören. Es wurde kalt. Missmutig fuhren wir Meter um Meter hinauf. Endlich erreichten wir ein Plateau und es wurden Gebäude sichtbar. Jochen hatte Iris mit dem Auto hier hinauf bestellt. Eigentlich wollten wir gemeinsam in der Sonne picknicken. Pünktlich um 12 Uhr erreichten wir die Gondelstation. Dort stand schon Iris mit dem Wagen bereit. Glücklicherweise waren die Koffer auch dabei. So konnten wir die völlig durchnässten Klamotten gegen trockene Trikots tauschen. Das Picknick fand dann halt direkt vor der Gondel statt. Nun hatte auch die Sonne wieder ein Einsehen mit uns müden Helden. Jetzt stand die Auffahrt zum Rifugio Graffer (2261Hm) auf dem Programm. Und nun schlug die Stunde der Memmen Joggel, Steffen und meiner Wenigkeit. Auf die 600 m Auffahrt wollten wir generös verzichten. Statt dessen wollten wir die darbende italienische Wirtschaft ankurbeln und für nur 11€ mit der Gondel hinauf fahren. Die Gondel sollte uns gar zum Passo del Groste auf 2442 m Höhe bringen. Von dort ganz oben wollten wir zum Refugio hinunter rollen und unseren tapferen Bergfahrern einen tollen Empfang bereiten. Überschwänglich verabschiedeten wir unsere Freunde und schon bald waren sie nicht mehr zu sehen. Wir richteten unsere Klamotten, verluden letzte Reste ins Auto und machten uns auf zum Kassenhäuschen. Mittlerweile war es 12:40 Uhr. Leider hatten wir die Rechnung ohne die Gewerkschaft der Gondelbetreiber gemacht. Völlig entrüstet teilte uns die Dame im Kassenhäuschen mit, dass von 12:30 – 14:00 Uhr Pause sei. Wir sollten einfach so lange warten. Nun war guter Rat teuer. Sollten wir unseren Freunden noch nachfahren? Doch zuerst mussten Arm- und Beinlinge, Regenlaibchen und Regenhose ausgezogen und verpackt werden. Und auf ein Bergrennen hatten wir keine Lust. So beschlossen wir notgedrungen vor der Kasse zu sitzen und zu warten. Immerhin schien jetzt gerade die Sonne. Doch schon 10 Minuten später änderte sich die Situation schlagartig. Dichte Nebelschwaden zogen von Madonna di Campiglio herauf. Unser Mut schwand. So beschlossen wir die letzten Meter hinab zu fahren und der Sauna in unserer Unterkunft einen Besuch abzustatten. Und so verpassten wir den Aufstieg zum Rifugio Graffer. Glücklicherweise wurde das Wetter dann doch nicht so schlecht wie befürchtet. Der Nebel verzog sich ebenso schnell wie er kam und so konnten wir die Sonne auf den Liegestühlen in Madonna und die restlichen Memmen in den Liegestühlen am Refugio Graffer geniesen. Nach nur wenig Spott und Häme ging auch der zweite Tag zu Ende. Für Steffen, Joggel und mich deutlich zu früh.
Der alte Mann und der Berg
So begaben sich die 6 restlichen Memmen mit 4-Tages-Teilzeitmemme Matthias und "ich geh die Steigung mal verhalten an"-Guide Jochen auf den schottrigen Fahrweg zum Riffugio Graffer. Bereits nach wenigen Höhenmetern stellten wir fest, dass die Bergbahn den Betrieb eingestellt hatte. Hatten unsere zurückgelassenen Freunde auch noch die Überreste des Picknicks vertilgt? Hat das Notfallsystem der Gondel wegen Überschreitung der maximal pro Kabine zulässigen Höchstlast zugeschlagen? Unsere Spekulationen hatten ein Ende als Jochen via Handy über die nun geänderten Pläne unserer Kameraden informiert wurde.
Wir pedalierten fleißig bei bis zu 25% maximaler Steigung bergauf. Doch was war nun los? Schorsch hatte sich bisher scheinbar total zurückgehalten. Während wir nun im Sattel unserem After-Lunch-Coma fröhnten, zog uns unser "alter Mann" gnadenlos davon. Als wir einige Kehren später das Rifugio entdeckten, stand Schorsch bereits entspannt davor und machte mit einem Lächeln auf den Lippen Panoramafotos. Coca Cola und Cappuchinos ließen uns im Liegestuhl bei fantastischer Sicht auf den Brentastock die Strapazen der Auffahrt schnell vergessen. Doch von einem Ende des Aufstiegs war noch nicht wirklich die Rede. Jochen suchte noch "Freiwillige", die mit ihm den Restanstieg bis zur Bergstation in Angriff nehmen sollten. Mit "Beim letzten Mal musste ich im oberen Drittel absteigen. Zu steil wars." versuchte er uns die Herausforderung schmackhaft zu machen. Doch nur Matthias und Schorsch ließen sich dazu hinreißen. Die anderen Wellnessmemmen votierten klar für den Liegestuhl.

Bereits nach kurzer Abfahrt stellten wir fest, dass wir irgendwo auf der Piste unseren Schorsch zurückgelassen hatten. Ein Platten hatte ich zurück geworfen. Endlich rentierte es sich für Jochen, beim Erstanstieg ein paar Körner zurück behalten zu haben. Flugs machte er sich auf zu Schorsch und assistierte beim Schlauchwechsel.

Einige kurze Gegenanstiege und eine schöne Abfahrt später konnten wir endlich unser verdientes "Weissen" zur Einstimmung auf die bevorstehende Saunarunde genießen.

brenta-etappe-2-01
brenta-etappe-2-01
brenta-etappe-2-02
brenta-etappe-2-02
brenta-etappe-2-03
brenta-etappe-2-03
brenta-etappe-2-04
brenta-etappe-2-04
brenta-etappe-2-05
brenta-etappe-2-05
brenta-etappe-2-06
brenta-etappe-2-06
brenta-etappe-2-07
brenta-etappe-2-07
brenta-etappe-2-08
brenta-etappe-2-08
brenta-etappe-2-09
brenta-etappe-2-09
brenta-etappe-2-10
brenta-etappe-2-10
brenta-etappe-2-11
brenta-etappe-2-11
brenta-etappe-2-12
brenta-etappe-2-12
brenta-etappe-2-13
brenta-etappe-2-13
brenta-etappe-2-14
brenta-etappe-2-14