02.09.2011: Madonna di Campiglio - Molveno

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Madonna di Campiglio: 1522 Hm, 09:00 Uhr, 18°C, sonnig
Molveno: 904 Hm, 18:10 Uhr, 17°C, Gewitter
Tour: 1557 m hoch ­, 2298 m runter , Steigung-Ø 9%, 12° - 33°C
65,15 km, 9h 08min, Ø 14,4 km/h, max. 52,2 km/h
 

Der dritte Tag begann freundlich. Nach Aussage der Hotelrezeptionistin sollte es erst wieder Sonntag Regen geben. Na da waren wir aber gespannt. Der Weg führte zunächst relativ flach bis zum Rifugio Vallesinella. Dort bewunderten wir die wunderbaren Wasserfälle. Leider zeigte sich, dass unsere Ersatzmemme Matthias heute einen schlechten Tag zu haben schien. Zuerst schaute er sich ein kleines Gesteinsstückchen ganz genau an. Will heißen er legte sich direkt daneben hin. Trikot dreckig, Arm aufgeschürft – so müssen Männer aussehen. Im weiteren Verlauf jedoch übertrieb er es. Er legte sich mit einer wilden Wespe an und verlor. Von Schorsch verarztet konnte er trotzdem die Wasserfälle genießen. Ein Cappuccino steigerte den Genuß noch deutlich. Von den Wasserfällen ging es kurz hinunter nach Fogaiard und ab dann das Val d‘Agola hinauf zum Lago di Val d’Agora. Bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein erklommen wir die 8 km lange und gut 650 m hohe Auffahrt. Am See legten wir eine kurze Pause ein. Da Nessis kleine Schwester, eine gut 1 Meter lange, schwarze Schlange (womöglich sogar giftig!) den See bewachte verzichteten alle auf einen Sprung ins kühle Nass. Stattdessen schulterten wir unsere Bikes und trugen sie hinauf zum Passo del Gotro (1838 m). Was dann kam, war der Hammer. Eine 18 km lange Abfahrt von 1838 m hinunter auf 550 m. Jetzt zeigte sich Jochens Qualität als Guide. Er gab die Führung an Schorsch ab. Der führte nun die Gruppe in rasanten, aber nicht risikoreichem Tempo (immerhin bis zu 52 km/h schnell) auf Schotter hinunter. In rasender Fahrt ging es vorbei am Rifugio Ghedina bis hinab zum Lago Serbatoio Ponte Pia. Jetzt war Schluss mit lustig. Für uns, aber vor allem für Jürgen. Musste sein altes Hardtail gerade jetzt den Strapazen Tribut zollen. Jedenfalls ging jetzt nichts mehr. Der Freilauf hatte sich verabschiedet. Und wieder konnten wir froh sein ein Begleitfahrzeug dabei zu haben. Schnell war Iris herbeigerufen. Jochen schickte uns derweil vor – wir sollten bis Stenico fahren und dort auf ihn warten. Um sich die Wartezeit zu verkürzen machte Jochen noch schnell einen Materialtest. Er verband mit einer Mullbinde sein Bike mit dem havarierten Rad von Jürgen und zog ihn den Weg hinauf Richtung Stenico. Leider liegt von dieser Aktion kein Bildmaterial vor. Jürgen jedoch betonte, dass dies wohl die entspannteste Art sei eine Brenta-Umrundung anzugehen. Als dann allerdings das Ersatzrad aus dem Auto geholt war, kam auch Jürgen auf dem Boden der Tatsachen wieder an. Immerhin durfte er jetzt ein Fully fahren. Mit freudigem Hallo wurden die Rückkehrer begrüßt. Wir beschlossen, dass jetzt auch ein guter Zeitpunkt für Pasta gekommen war. Glücklicherweise war der Wirt geschäftstüchtiger als die Damen von der Gondelstation am Vortag. Sofort war ein großer Topf Pasta mit verschiedenen Saucen für uns zubereitet. Unter Weinreben in der Sonne sitzend hätten wir noch endlos verweilen können. Aber Jochen trieb uns an weiter zu fahren – Spaßbremse! Es standen halt noch gut 20 km Wegstrecke zwischen uns und unserer Unterkunft. Doch Jochen hatte noch einen Trumpf im Ärmel. Er verkündete, dass die heutige Etappe keine 1950 Hm hatte. Unsere Unterkunft lag direkt in Molveno – die guten 500 Hm zur ursprünglich geplanten Unterkunft fielen aus. Na dann dachten wir vergnügt, bis jetzt schon 600 Höhenmeter auf dem Tacho, da werden es dann wohl nur 1000 Hm heute. Dementsprechend ging es los. Stefan ging an jeder Steigung aus dem Sattel und tänzelte wie einst Alberto Contador die Steigung spielerisch hinauf. Statt eines sanften auf und ab tauchten immer wieder extrem steile Rampen von 20% und mehr vor uns auf. Und so kletterten wir und die Höhenanzeige unserer Tachos immer weiter. Plötzlich tauchte dann Zeppi Jack Sparrow an der Spitze des Feldes auf. In der Hand ein monströses GPS-Gerät und auf der Suche nach einem Schatz. Auch Zeppi hatte die Reise perfekt vorbereitet und überall auf seinem Weg die verstecken Geo-Caches gesucht. In Ulm am McDonald noch gescheitert, fand er problemlos die Verstecke in Coredo. Jetzt war er auf der Fährte zum Schatz am Lago di Molveno. Immer schneller raste die Gruppe am eigentlich idyllischen Seeufer entlang Richtung Molveno. Plötzlich eine heftige Vollbremsung. Ab jetzt nur noch 20 Meter nach links Richtung Wasser. Und tatsächlich, wir fanden eine Gesteinsformation, die das Versteck enthalten sollte. Doch die Suche gestaltete sich als extrem schwer. Zum einen nahte ein Gewitter und zum anderen fanden die meisten Memmen die Suche als nicht so spannend. Unverrichteter Dinge musste Zeppi schließlich fürs erste von der Suche ablassen. Später machte er sich nochmals auf und fand schließlich den Schatz. Zeitgleich mit dem Gewitter erreichten wir Molveno. Jochen parkte uns kurzerhand unter einem Dach an einem Supermarkt, während er durch den Regen raste und unsere Unterkunft suchte. So kamen wir schließlich fast trocken im Hotel an. Das Gewitter verschwand schon nach kurzer Zeit und so konnten wir unser Gute-Nacht-Bierchen noch im Freien genießen. Zu unserer Überraschung besuchte uns dabei noch Peter, Chef von Fahrtwind, und stand uns Rede und Antwort. Er selbst guidete eine Alpencross-Tour zum Gardasee und übernachtete ebenfalls in Molveno. Zur Belohnung gab es dann schließlich noch ein cooles Ersatzbike für Jürgen. Wahrscheinlich sind dabei einige Flaschen Forster Stift in Richtung Samerberg geschickt worden - na ja Pfalzwein for ever!

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