Wo fahren wir im Sommer hin? Diese Frage trieb uns den ganzen Herbst und Winter um. Dann fand Karl einen Bericht über Saalbach-Hinterglemm in einem Bike-Magazin. Es sollten dort einige neue Strecken gebaut worden sein und das Bike-Revier sollte dadurch noch attraktiver werden. Da wir schon mal die Region besucht hatten (s. Hinterglemm (2018)) und von der Gegend begeistert waren, beschlossen wir noch einmal hinzufahren.
Diesmal machten sich folgende Memmen auf den Weg ins Abenteuer:
Biobiker:
- Oli
- Karl
- Jens
- Klaus
- Christian
e-Biker:
- Steffen N.
- Joggel
Die Wetterprognose für unseren Aufenthalt war aber leider schlecht. Es war Regen und starke Bewölkung angekündigt. Aber es gilt auch der Spruch „wenn Engel reisen, dann scheint die Sonne“.
Tag 1: Anreise
Der Spruch stimmte ganz genau. Wir starteten gegen 6 Uhr morgens und fuhren in strahlendem Sonnenschein den Alpen entgegen. Unser Plan war noch am ersten Tag eine Runde zu drehen und so das hoffentlich noch trockene Wetter auszunutzen. Wir kamen am frühen Nachmittag in unserer Unterkunft in Saalbach an. Glücklicherweise konnten wir unser Appartement direkt beziehen. Das Wetter war eigentlich ganz gut. Es war zwar bewölkt, aber trocken. So hieß es Zimmer beziehen und direkt Bikeklamotten an, Abfahrt zur ersten Runde in 30 Minuten.
So kam es, dass wir schon kurz darauf auf unseren Bikes saßen und erst mal gemütlich von Saalbach ins 4 km entfernte Hinterglemm rollten. Unser Ziel war die Blue Line, die wir schon 2018 als eine der flowigsten Lines auserkoren hatten. Ideal also zum Einstieg. Mit der Reitkogelbahn gondelten wir hoch zur Wieseralm. Dort stiegen wir direkt in die Blue Line ein und sausten den super griffigen Trail hinab. Mit glänzenden Augen trafen wir an der Talstation ein. Joggel und Steffen N. beschlossen die Tour hier abzubrechen. Da zeigte sich doch das fehlende Training im Pfälzerwald.
Wetter war immer noch gut, Zeit hatten wir auch noch, also fuhren wir direkt wieder rauf und nahmen die Blue Line ein zweites Mal in Angriff. Jetzt, da wir die Strecke einigermaßen kannten und wussten, dass sie in einem Topp-Zustand ist, war es noch viel schöner. Unten angekommen trafen wir dann unsere Freunde beim ersten Bier. Während 2018 die Joker-Card noch eine unbegrenzte Anzahl an Gondelfahrten beinhaltete, ist dies 2025 anders. Wir hatten lediglich 2 Freifahrten mit dem Bike auf unserer Karte. Eigentlich schade, gerade Biker schaffen in diesem Gebiet deutlich mehr. Aber es zählt wohl auch hier nur das Geschäft. Wie dem auch sei, Jens und Klaus nahmen sich die Joker-Cards von Joggel und Steffen N. und fuhren die Blue Line ein drittes Mal. Danach war aber für alle Schluss. Glücklich, den ersten Tag im Trockenen gemeistert zu haben radelten wir zurück in unsere Unterkunft.
Gondel:
- Reiterkogelbahn 2x (manche auch 3x)
Trail:
- Blue Line (2,7 km, 430 Hm) 2x (manche auch 3x)
Tour: 17,4 km, 93 Hm gefahren, 910 Hm bergab
Tag 2: Im Sturzflug
Der zweite Tag begann gut. Nach einem ordentlichen Frühstück konnten wir uns direkt auf den Weg machen. Es hatte in der Nacht wohl geregnet, aber jetzt war es trocken und der Himmel bedeckt. Es war aber für den Nachmittag Regen angekündigt. Wir beschlossen in Saalbach zu bleiben. Mit der Kohlmaisbahn fuhren wir hoch zum Kohlmaiskopf. Dort begann die neu gestaltete Panorama-Line. Leider rutschte Joggel direkt am Anfang des Trails in einem Graben mit dem Vorderrad weg und machte einen Purzelbaum mitsamt seinem Bike. Abschürfungen an Knie und Ellbogen waren die sichtbaren Zeichen des Sturzes. Leider brach er sich dabei auch den Radius-Kopf am Ellbogen. Dies wurde aber erst nach der Tour zu Hause entdeckt und operiert. Joggel fuhr noch den Panorama-Trail zu Ende und rollte dann über den Fahrweg zurück in die Unterkunft.
Der Rest stieg ab der Maisalm in die Monti-Line ein und genoss die flowigen Kurven und Anlieger. Klaus zeigte seine Begeisterung für den Trail allerdings etwas zu stark. Im Glauben, dass ihn jemand überholen will, schaute er sich an einem Table kurz um und verpasste den Bremspunkt. Es kam wie es kommen musste, Klaus war zu schnell um den Table zu fahren, aber er war auch zu langsam um zu springen. Sein Hinterrad stieg dadurch auf und Klaus stürzte in hohem Bogen über sein Bike. Auch hier waren Schürfwunden an Ellbogen und Knie das äußere Zeichen des Sturzes. Zusätzlich tat ihm auch die Rippe weh.
Oli hingegen schoss immer schneller durch die Anlieger. Leider bekam ihm die steigende G-Zahl in den Kurven nicht besonders. Auf der zweiten Abfahrt über den Panorama-Trail musste er der Physik Tribut zollen. Ihm wurde schlecht. So kam es, dass auch er direkt zur Unterkunft fuhr und sich im Lazarett bei Joggel einfand.
Es war noch recht früh, daher beschloss der Rest noch einen Abstecher zur Pfefferalm zu machen. Da unser Gondelkontingent aufgebraucht war, radelten wir nach Hinterglemm und fuhren über den Pfefferweg die 3 km und 300 Hm hoch zur Pfefferalm. Klaus kämpfte sich heldenhaft hoch und genoss sichtlich seinen Sieg über die Schmerzen. Nach einem erfrischenden Bier stiegen wir in die Blue-Line ein und sausten zurück zu unserer Unterkunft.
Gondel:
- Kohlmaisbahn 2x
Trail:
- Panorama-Line (4,1 km, 400 Hm) 2x
- Monti-Line (3,2 km, 380 Hm) 2x
- Blue Line (2,7 km, 430 Hm) 1x (ab Pfefferalm)
Tour: 34,7, km, 411 Hm gefahren, 1910 Hm bergab
Am Nachmittag kam dann der angekündigte Regenschauer. Glücklicherweise fiel dieser wesentlich schwächer aus. Die unverletzten Memmen Karl, Jens, Steffen N. und Christian beschlossen noch eine kleine Wanderung zu machen. Die Freifahrten für die Gondel mit dem Bike waren aufgebraucht, aber ohne Bike konnten wir noch fröhlich weitergondeln. Mit der Kohlmaisbahn ging es entspannt hoch zum Kohlmaiskopf. Das schöne an der Bike-Region ist die strikte Trennung zwischen den Bike- und Wanderwegen. So kommt man sich nicht ins Gehege. Wir nahmen also den Wanderweg, der zu Beginn parallel zur Panorama-Line führte. Später bog der Weg Richtung Thurneralm ab. Nach gut 30 min erreichten wir die urige Alm und gönnten uns einen Kaiserschmarren. Da sich der Himmel immer mehr zuzog, wanderten wir über die Ederalm zurück zur Mittelstation der Kohlmaisbahn. Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen und wir nahnen die Gondel ins Tal.
Tag 3: Los geht’s
Die Wetterprognose für den Tag waren vielversprechend. Es hatte in der Nacht zwar heftig geregnet, aber am Morgen hatte der Regen aufgehört. Wir beschlossen den Hacklberg-Trail in Angriff zu nehmen. Die Vortage hatten gezeigt, dass die Trailbauer ganze Arbeit geleistet hatten. Trotz nächtlichen Regens waren die Trails relativ trocken und sehr gut fahrbar. Oli und Klaus hatten sich gut erholt und starteten mit uns. Einzig Joggel verzichtete auf die Tour, sein Ellbogen machte ihm doch zu schaffen. Wir radelten voller Vorfreude nach Hinterglemm. Da es 2018 noch keine Gondel hoch zur Westgipfelhütte und somit zum Einstieg in den Hacklberg-Trail gab und man von der Schattenberg-X-Press Bahn noch gut 100 Hm mit einer Steigung von über 20% vor sich hatte, erreicht man den Einstieg jetzt problemlos mit der Westgipfelbahn. Voller Tatendrang durchquerte Oli das Drehkreuz der Westgipfelbahn. Leider entdeckten wir erst danach den Hinweis, dass die Gondel wegen des Windes nur bis zur Mittelstation fährt. Was nun? Oli alleine lassen und die Tour umstellen, oder Oli folgen? Natürlich folgten wir Oli und gondelten gemeinsam hoch zur Mittelstation am Bergstadl. Dort stiegen wir direkt in die Buchegg-Line ein, die uns zurück zur Talstation brachte. Leider erwischte es ganz am Ende des Trails – ich würde sagen ca. 1 m vor dem Ende – unseren Steffen N. Er schaffte es tatsächlich wegen fehlenden Tempos in der Fuge zwischen 2 großen Steinplatten hängen zu bleiben und praktisch im Stand umzufallen. Ein aufgescheuertes Knie war der Lohn für diese Aktion.
Als nächstes nahmen wir die 12er Kogelbahn hoch zum 12er Treff. Dort stiegen wir in die nagelneu angelegte 12er-Sky-Line ein. Die Line führte uns zurück zur Mittelstation an der Winkler Alm. Dort beschlossen wir in die rote Z-Line einzusteigen. Der Unterschied zwischen blauen und roten Lines ist im Grunde nicht allzu groß. Während die blauen Lines fast unverblockt und wurzelfrei sind, findet man auf den roten Lines schon mal verblockte Teilstücke. Diese sind aber recht gut zu bewältigen. Schwierigkeiten machte uns eher die verwurzelten Stellen. Diese waren wegen des Regens recht rutschig und schlecht zu fahren. Wir kamen aber alle sturzfrei an der Talstation an. Hier beschloss Steffen N. und Klaus auszusteigen.
Nachdem unser Gondelkontingent nun ausgeschöpft war, beschlossen wir eine 4-Stunden-Karte zu kaufen und jetzt von Jens optimiert die weiteren Strecken in Angriff zu nehmen. Also ging es direkt mit der 12er Kogelbahn hoch zum 12er Treff und mit zunehmendem Vertrauen die 12er-Sky-Line zur Winkleralm hinab. Man merkte sofort, dass mit jedem gefahrenem Meter das Selbstvertrauen in den Tables und den Anliegern zunahm. Dies führte bei Oli und Karl dazu, dass man sich langsam traute an den Tables zu springen. Bei Oli ging es dann doch schief, er stürzte ab. Glücklicherweise landete er direkt auf der Wiese, so dass er völlig unverletzt blieb. Karl folgte seinem Kumpel Oli mit einem Abstand von wenigen Metern. Er warf sich dann parallel neben Oli auf die Wiese. Auch er hatte lediglich ein schmutziges Trikot. Ab diesem Zeitpunkt ließen die beiden doch ein wenig mehr Abstand auf den Abfahrten. Ihre Begeisterung für Air-Time ging aber nicht verloren. Von der Mittelstation ging es wieder hoch zum 12er Treff und wir rauschten zum dritten Mal an diesem Tag die 12er-Sky-Line hinab. Ohne Pause bogen wir in die Z-Line ein und sausten zur Talstation.
Jetzt stand der Hacklberg-Trail auf dem Programm. Wir nahmen die Westgipfelbahn, die jetzt bis zur Westgipfelhütte hochfuhr. Und los ging es. Der Hacklberg-Trail ist einfach DAS Highlight der Bikeregion. Auf tollen Naturtrail sausten wir hinab in Richtung Hacklbergalm. Doch plötzlich verlor Karl deutlich an Tempo. Er hatte einen Platten am Vorderrad, und das trotz Tubeless-Reifen. Schnell war das Loch im Reifen gefunden. Leider scheiterte der Reparaturversuch. Da hat wohl einer mit der Dichtflüssigkeit gespart. Die Lösung war aber in Olis Rucksack: ein Schlauch. Innerhalb weniger Minuten war das Tubeless-System zurückgebaut. Nachdem alles verstaut war ging es direkt weiter. An der Mittelstation, dem Bergstadl, bogen wir in den Buchegg-Trail ein, der uns zurück zur Talstation führte. Einfach toll. Natürlich gondelten wir direkt noch einmal hoch zur Westgipfelhütte und nahmen den Hacklberg-Trail gleich ein zweites Mal unter die Stollen. Im der Hacklbergalm machten wir dann eine kurze Pause und erholten uns, bevor es weiter ging. Über die Buchegg-Line erreichten wir wieder die Talstation und radelten glücklich zurück zur Unterkunft.
Gondel:
- Westgipfelbahn 3x (1x bis Mittelstation)
- 12er Kogelbahn 3x (1x ab Mittelstation)
Trail:
- Buchegg-Line (3,3 km, 417 Hm) 3x
- 12er-Sky-Line (6,0 km, 448 Hm) 3x
- Z-Line (3,4 km, 450 Hm) 2x
- Hacklberg-Trail (5,4 km, 600 Hm) 2x
- Buchegg-Line (3,3 km, 417 Hm) 2x
Tour: 73,0 km, 237 Hm gefahren, 4800 Hm bergab
Tag 4: Bikepark
Am Vorabend planten wir den Tag. Wir wollten in den Bikepark Leogang. Das Wetter war wie am Vortag. Bewölkt, aber trocken. Wir starteten diesmal zum Einrollen in Saalbach. Die Kohlmaisbahn brachte uns hoch zum Kohlmaiskopf. Da wir dem Wurzel-Trail Zeit zum Abtrocknen geben wollten, nahmen wir erst mal die Panorama-Line bis zur Maisalm und von dort die Monti-Line bis zur Talstation. Anschließend gondelten wir noch einmal mit der Kohlmaisbahn hoch zum Kohlmaiskopf. Jetzt stand der Wurzel-Trail auf dem Programm. Zitat aus dem Bericht 2018: „Nach wenigen Metern schon zweigte hier der Wurzel-Trail ab. Dies war definitiv unser Gelände. Ein riesiger Wurzelteppich, ähnlich wie bei uns im Pfälzer Wald lag vor uns. Wenn man das richtige Tempo draufhatte, flog man förmlich über diese Wurzeln. Auch dieser Trail war super“. Soweit die Situation bei völliger Trockenheit. Heute zeigte der Wurzel-Trail sein anderes Gesicht. Der Wurzelteppich lag im Schatten der Bäume und war natürlich nicht abgetrocknet, sondern tückisch glatt. Heute machte der Naturtrail nur bedingt Spaß. Während Karl es schaffte sein Pedal während der Fahrt unter einer Wurzel einzuhängen – zum Glück bei langsamem Tempo – und nicht stürzte, musste eine Memme feststellen, dass nicht nur für das morgendliche Omelett Eier aufgeschlagen werden. Eine wohl sehr schmerzliche Erfahrung. Der Wurzel-Trail ging direkt in den Asitz-Trail über, der ebenfalls mit Wurzeln durchzogen war. Am Ende kam dann noch ein ca. 100 m langes Schlammloch. Hier war dann für Klaus Schluss. Er beschloss genervt den Rückweg über die breiten Fahrwege anzutreten und uns nicht weiter in den Bikepark zu folgen.
Der Rest fuhr dann in den Bikepark Leogang ein. Nach einer kurzen Orientierung beschlossen wir unserem Motto möglichst nur blaue Trails zu befahren treu zu bleiben. Sehr zur Freude von Steffen N., der immer noch hoch motiviert folgte. Wir stiegen in die Steinberg Line ein und rauschten nach unten. Nach einer besonders schnellen Sektion machten wir eine kurze Pause und Karl beschloss seine doch recht laut quietschenden Bremsbeläge zu wechseln. Er sollte nicht lange allein bleiben. Plötzlich gesellte sich ein in der Nähe weidendes Schaf zu ihm und bestaunte seine technischen Fähigkeiten. Daisy ließ sich absolut nicht vertreiben. Im Gegenteil sie suchte direkt den Körperkontakt zu Karl. Wir waren gespannt, ob das Schaf ihm auch auf dem Downhill weiter folgen würde. An dieser Stelle verabschiedeten wir uns auch von Steffen N. Er meinte, dass er jetzt genug hätte und wieder zu den Kollegen zurückfahren wolle.
Nach dem Belagswechsel ging die Fahrt in hohem Tempo, ohne Daisy, weiter. Wir bogen in den Hangman II ein und weiter über den Steinberg-Link zur Talstation des Bikeparks. Dort wollten wir nun unser 4-Stunden-Ticket kaufen. Doch leider galt in Leogang der 20%-Rabatt auf die Joker-Card von Saalbach nicht. Manchmal hat man doch die Vermutung, dass Gewinnoptimierung hier an vorderster Stelle steht. Wir nahmen nun die Steinbergbahn hoch zur Alten Schmiede und rauschten die Steinberg Line und Hangman II ins Tal. Diesmal aber bogen wir nicht auf den Steinberg-Link ab, sondern rollten direkt zur Talstation. Mit Mühe konnte ich dort unseren Oli davon abhalten den Bügelschlepplift zu benutzen. Dank bekam ich dafür natürlich nicht, aber auf diesem Gelände wäre Oli definitiv aufgefallen. Als ältester Biker ohne irgendwelche Protektoren wäre er ein Hingucker gewesen. Wir nahmen stattdessen die Asitzbahn bis zur Mittelstation Stöcklalm und bogen in den Hangman II ein der uns wieder zur Talstation brachte. Exakt diese Runde drehten wir direkt noch einmal, nachdem wir eine kurze Pause gemacht hatten.
Schließlich nahmen wir zum Abschluss die Asitzbahn und gondelten hoch zur Alten Schmiede. Jens und ich bestanden darauf, dass wir noch ein Asitzbier trinken wollten. Da im Sommer die Asitzbrauerei geschlossen hat, nahmen wir unser Bier in der Alten Schmiede. Die Vernunft sagte, dass ein Bier reicht. Schließlich hatten wir uns mit den Freunden zum Abendessen in der Thurneralm verabredet. Doch was zählt schon die Vernunft, wenn der Genuss das Kommando übernimmt. Wir waren von der Location und dem Bier so begeistert, dass wir uns noch eine zweite Runde gönnten. Es stand schließlich nur noch der Anstieg über den kleinen und großen Asitz auf dem Programm. Wir verliesen die Alte Schmiede und machten uns auf den Weg. Leider zog sich der Himmel nun vollends zu. Nebelschwaden waberten um den Gipfel. Der Weg hoch zum kleinen Asitz war schnurgerade und gerade mal 1 km lang. Aber es mussten auch 100 Hm erklommen werden. Oli verfluchte zum einen sich wegen des zweiten Biers und zum anderen Jens wegen der Jammerei über die Steigung. „Oli, 12%, ganz schön steil…jetzt sind es schon 15%, nein 17%. Ist es noch weit?... Oh Mann, jetzt sind es 21%!“. Ich muss gestehen, dass diese Jammerei nicht bei mir ankam. Ich glaube in dem Asitzbier ist ein Dopingmittel, das nur bei mir Wirkung zeigte. Ich konnte den Berg ohne Probleme in einem ordentlichen Tempo erklimmen und musste am Speicherteich eine ganze Weile auf die Freunde warten. Weiter ging es durch die Nebelschwaden zum großen Asitz. Hier mussten nur 30 Hm auf 500 m überwunden werden. Ein Klacks mit dem Bier im Blut. Ab jetzt hieß es aber sich sputen. Die Zeit wurde langsam knapp. An der Schönleitenhütte nahmen wir vorsichtshalber nicht den Weg über den Asitz-Trail, sondern den breiten Schönleitenweg zur Thurneralm. Müde und hungrig trafen wir in der Hütte ein und füllten unsere geleerten Speicher mit Käsespätzle auf. Von der Thurneralm radelten wir so gestärkt über den Rest des Thurner-Trails zur Panorama-Line. Über Panorama-Line und Monti-Line kamen wir schließlich wieder in unserer Unterkunft an.
Gondel:
- Kohlmaisbahn 2x
- Steinbergbahn 1x
- Asitzbahn 3x (2x bis Mittelstation)
Trail:
- Panorama-Line (4,1 km, 400 Hm) 2x (1x ab Hälfte)
- Monti-Line (3,2 km, 380 Hm) 2x
- Steinberg Line (6,1 km, 658 Hm) 2x
- Hangman II (4,2 km, 455 Hm) 4x (2x Hälfte)
- Steinberg Link (1,2 km, 91 Hm) 1x
Tour: 70,2 km, 490 Hm gefahren, 4740 Hm bergab
Tag 5: Endlich Sonne
Heute war unser letzter Tag. Da jetzt endlich die Sonne herauskam, wollten wir dies für eine Abschlussrunde nutzen. Wir radelten also bei herrlichem Wetter nach Hinterglemm und nahmen die Westgipfelbahn zur Westgipfelhütte. Voller freude bogen wir direkt in den Hacklberg-Trail ein und rauschten diesen bis zur Mittelstation am Bergstadl hinunter. Es folgte dann der Buchegg-Trail bis zur Talstation. Einfach traumhaft. Hier trafen wir dann Joggel und Steffen N. Gemeinsam gondelten wir dann mit der 12er Kogelbahn zum 12er Treff. Jetzt stand der Genuß im Vordergrund mit zahlreichen Foto-Stopps fuhren wir die 12er-Sky-Line zur Winkleralm ab. Dort trafen wir dann auch wieder auf unseren Joggel. Nach einem gemeinsamen, leckeren Mittagsessen in der Sonne ging es dann über die Z-Line nach Hinterglemm und weiter nach Saalbach zurück. Die Tour war zu Ende.
Gondel:
- Westgipfelbahn 1x
- 12er Kogelbahn 1x
Trail:
- Hacklberg-Trail (5,4 km, 600 Hm) 1x
- Buchegg-Line (3,3 km, 417 Hm) 1x
- 12er-Sky-Line (6,0 km, 448 Hm) 1x
- Z-Line (3,4 km, 450 Hm) 1x
Tour: 36,0 km, 171 Hm gefahren, 2050 Hm bergab
Wir waren in den letzten Jahren in einigen Bike-Regionen. Es fällt schwer zu sagen, welches die beste Bike-Location ist. Auf jeden Fall zählt Saalbach-Hintergemm zu den Top-Destinationen. Die Trails sind super präpariert und somit auch nach Regen in einem topp Zustand. Im Gegensatz zu den letzten Jahren sind wir nicht von Stürzen verschont geblieben. Es ging in den meisten Fällen doch glimpflich aus. Lediglich Joggel hatte sich schwerer verletzt und musste im Nachgang operiert werden. Ich denke mal, dass er bis zur nächsten Saison wieder fit ist und uns auf den gemeinsamen Ausfahrten begleiten wird. Er ist ja doch ein Kämpfer! Das Wetter spielte diesmal eine recht große Rolle. Am Ende war es dann doch besser als in den Wetterportalen vorhergesagt. Es war gut, dass wir uns nicht nur auf die App verlassen haben, sondern auch mal darauf vertraut haben, dass es nicht so schlimm wird.
Alles in Allem war es wieder eine tolle Tour mit tollen Freunden und ich freu mich jetzt schon auf unser nächstes Abenteuer, dann hoffentlich mit unserem langzeitverletzten Steffen.
























































