Ich glaube es war an einem Montag im Juni oder Juli. Bei rund 30°C saßen wir nach einer mehr oder weniger weiten Montagstour an der Oase als Zeppi plötzlich zwischen dem dritten und vierten Bier meinte, dass wir den Termin für unsere Glühwein-Tour festlegen sollten. Es habe sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die Terminfindung gegen Ende des Jahres immer problematischer wurde. Da auf unseren Oli verlass ist, wurde noch am selben Abend eine Einladung für den 11.12.2010 losgeschickt. Ein komisches Gefühl im Sommer schon an Glühwein zu denken.

Der Sommer und der Herbst gingen, der Winter kam. Und mit dem Winter die Kälte, die Dunkelheit und der Schnee. Aber auch der Termin der Glühwein-Tour rückte näher. Manch einer versuchte sich mit frühmorgentlichem Biken zur Firma abzuhärten, andere wiederum bolzten Kondition auf der Rolle und wiederum andere fraßen sich einen Speckmantel an.

Der Winter hatte das Land fest im Griff. Schnee und Eis bedeckten die Hochlagen. In der Stadt jedoch waren nur vereinzelt die schattigen Stellen glatt. Es war verdächtig ruhig an der Memmenfront; doch dann brachen plötzlich alle Dämme. 2 Tage bevor der Event starten sollte platzte die Bombe. Joggel gab bekannt, dass wir aufgrund der schlechten Wetterlage nicht mit dem Bike, sondern zu Fuß unsere Tour machten werden. Statt der NobbyNic sollten Salewa und Meindel Profile zum Einsatz kommen. Safety first gilt halt auch bei den Memmen. Dies hatte dann zur Folge, dass sich die Anzahl der Teilnehmer drastisch erhöhte. Wenigstens verständigte man sich darauf mit dem Bike zum Bahnhof zu fahren.

Und so kam der Samstag und eine recht ansehnliche Schar an Memmen fand sich ein:

Joggel - der selbsternannte Organisator, Steffen – sicherer ist ohne Bike, Oli – der mit seiner Frau isst, Steffen N – no bike, no crash, Zeppi – mach mal ein Foto von mir, Bernd – ebay sei dank das Bike ist weg, Andreas – der ohne Uhr und ich, Christian – im Speckmantel gegen die Kälte.

Mit mehr oder weniger guten Gründen hatten die Memmen Jens – Baby kam am Vortag nach Hause, Dirk – gegen Winterkälte hilft nur Sauna und Schorsch – Husten, Schnupfen, Heiserkeit abgesagt. Man kann es so sagen, sie haben was verpasst.

Ganz der Tradition der vergangenen Jahre verpflichtet, trafen sich die Maudacher Memmen diesmal mit dem Bäckerrad am Erdbeerhäusel und radelten gemeinsam in Richtung Bahnhof Limburgerhof. Zeppi und ich nahmen wie jedes Jahr noch einen leckeren Cafe Latte am Bahnhofskiosk und wie immer mussten wir die letzten Meter zum Bahnsteig rennen. Die Deutsche Bahn war pünktlich. Nachdem die Tickets gekauft und alle im richtigen Zug eingestiegen waren ging es nach Neustadt. Hier sollte unsere Glühwein-Tour beginnen. Bei mittlerweile milden Plusgraden schlenderten wir durch Neustadt in Richtung Haardter Treppenweg. Kurzzeitig blitzte auch mal die Sonne durch. Unser Ziel war das Weinbiet. Es stellte sich schnell heraus, dass es sehr ratsam war auf Funktionsbekleidung zu setzten. Letztes Jahr noch radelten wir den Weg hinauf. Jetzt, beim Wandern, kamen wir genauso ins Schwitzen und Keuchen. Auch kamen wir mit der Zeit doch zu der Überzeugung, dass es ganz gut war nicht mit dem Bike hier hinauf zu fahren. Mit jedem Höhenmeter nahm die Schneedicke zu, während die Temperatur abnahm. Schon bald war der ganze Wald wie im Wintermärchen verschneit. Diese Idylle wurde just in diesem Moment von 3 Downhillern gestört. Nur mit kurzen Bikeshorts und Protektoren bekleidet rutschten und schlingerten sie hinab ins Tal. Sah recht spektakulär und beeindruckend aus. Ohne Pause erreichten wir dann endlich das Weinbiethaus. Jetzt hatten wir uns eine Pause mit Glühwein, Lebkuchen und Haribo Leckereien verdient. Dabei sollte es letzten Endes nicht bleiben. Zuerst wurde eine satte Grundlage für den weiteren Abend geschaffen. Wildschweinbraten mit Knödel und Rotkraut, Bratwurst und Leberknödel mit Kraut und Brot, sowie weißer Käs mit Pellis standen schon bald dampfend neben unserem Glühwein. Beeindruckende Lines aus Haribo Colorado, Pfeffernüssen und Lebkuchen wurden ausgelegt und in kürzester Zeit vernichtet. Dem Vernichtungswahn fiel dann auch noch der Inhalt zweier Flachmänner an. Zwischendurch stillten wir unseren Durst proletarisch mit Bier aus dem Donnersbergkreis, bzw. stilecht mit trocken ausgebauten Dornfelder Rotwein. Das Ergebnis war jedoch in beiden Fällen das Gleiche. Die Gespräche und das Gelächter am Tisch nahm eine orgiastische Lautstärke an. Die Zeit rannte und schon bald mahnten die Vernünftigen zum Aufbruch. Allen voran Oli, der seiner besseren Hälfte versprochen hatte zum einen frühzeitig und zum anderen nüchtern nach Hause zu kommen. Schließlich wollten sie noch fein ausgehen. Wahrscheinlich ein Fehler – denn so sehr sich Oli um Tempo bemühte, so schwer war es für uns den rechten Weg nach Neustadt unfallfrei zurückzulegen. Schließlich erreichten wir am frühen Abend die Stadt. Überraschenderweise zog es uns noch zu einem kleinen Absacker auf den Weihnachtsmarkt. Dort gab es zum Aufwärmen noch einen letzten Glühwein – für manch einen auch aus dem Kinderbecher. Doch man sollte nicht versuchen rennende Pferde aufzuhalten. Es gab keinen Nachschlag. Schließlich scheuchte uns Oli zum Bahnhof und schon 30 Minuten später saßen wir im Zug Richtung Limburgerhof. Und so endete unsere Tour 2010.

Ich bin persönlich gespannt, wie und wann wir unsere Glühwein-Tour 2011 planen werden. Möglicherweise schon jetzt – aber da weiß man noch nicht wie das Wetter sein wird. Vielleicht kann man sich aber dann soweit organisieren, dass man ein funktionsfähiges Bike an den Start bringt. Eventuell kann man sogar Wellness-Termine vom Samstag auf den Sonntag umlegen. Auch scheint es mir sinnvoll den Termin komplett zu blocken und sich für den Abend nichts mehr vorzunehmen. Trunkenheit gepaart mit zu spät kommen sind eine Belastungsprobe für Freunde und Frau.

Ich wünsche allen Memmen und ihren Familien eine frohe Weihnacht und einen guten Rutsch ins neue Jahr

Christian

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Geschrieben von: Christian
Kategorie: in der Heimat