Wir schreiben den 26.08.1995. In diesem historischen Monat wurde die erste Version von Windows 95 veröffentlicht und der Airbus A319 startete zu seinem Jungfernflug. Der Vorläufer von Google, BackRub wurde gerade entwickelt und Borussia Dortmund wurde deutscher Fußballmeister, der 1.FC Kaiserslautern wird 4., Dresden steigt als Tabellenletzter ab. Was diesen Tag jedoch wirklich historisch machte, waren die Memmen Andreas, Joggel, Oliver, Steffen T., Gugu und Jörg. Sie starteten an diesem Tage zur ersten Memmentour und schufen so die Basis für eine Tradition, die bis heute noch Bestand haben sollte, die jährliche Outdoormemmentour.
25 Jahre später machten sich die Memmen Andreas, Joggel, Steffen T., Steffen N., Uli, Christian K., Karl, Schlotti, Mülli und Christian auf zur Jubiläumstour. Leider konnten die Memmen Oli und Gugu, die schon bei der Erstausgabe dabei waren, sowie Thomas, Kurt, Dirk, Bernd, Lottel, Steffen W. und Ralf aus privaten Gründen nicht mitkommen. Jens und Zeppi kamen glücklicherweise mit dem Auto nach.
Die Tour stand diesmal ganz im Zeichen der alten Traditionen und startete natürlich am Bahnhof im Limburgerhof. Doch schon hier musste mit der ersten Tradition gebrochen werden. Die Kaffeemaschine im Bahnhofskiosk war außer Betrieb. So musste auf den traditionellen ersten Kaffee im Zug verzichtet werden. Glücklicherweise hatte Mülli eine Flasche mit Orangensaft dabei, die mit destilliertem Roggensaft vermischt war. Dieses Mittelchen eignete sich hervorragend, um die Leistung auf legalem Wege zu steigern. Völlig überraschend tauchte am Bahnhof unsere Memme Gerd auf. Er konnte ebenfalls nicht mitkommen, lies es sich aber nicht nehmen uns noch persönlich zu verabschieden. Eine ganz tolle Geste, die zeigt, dass wir Memmen doch eine starke Gruppe sind. Wieder ganz der alten Tradition folgend ging es mit der Bahn nach Weißenburg und dort wurde auch ganz traditionell zunächst ein frisches Croissant verspeist. So gestärkt startete dann die Tour zum Cramerhaus.
Von Weißenburg ging es direkt wieder zurück nach Schweigen. Der erste Fotostopp erfolgte dann direkt hinter dem Weintor. Weiter ging es auf dem Kehrweg zur Ruine Guttenberg. Von 210 m stieg der Weg in den 9 km auf 530 m. Somit waren die ersten 320 Hm gemeistert. Beeindruckend, wie die selten im Wald bikenden Memmen da mitkamen. An der Ruine beschloss der Hinterreifen von Karl die Luft abzulassen. Karl, normalerweise der Tempomacher der Gruppe war platt. Natürlich nicht für lange. Schnell war der marode Schlauch gewechselt und dem Reifen wieder Luft eingehaucht. Weiter ging es erst auf dem Kehrweg und später auf dem Franzosenpfad, einem schönen Flow-Trail hinab. Weiter ging es auf wirklich einsamen Wegen zum Naturfreundehaus Bethof. Nach 18 km Strecke machten wir hier unsere Mittagsrast. Hier trafen dann Jens, der seinen Sohn Felix dabeihatte und Zeppi zu uns. Jens und Felix begleiteten uns später auf den letzten Kilometern zum Cramerhaus. Somit erreichte eine stolze Gruppe von 12 Bikern das Ziel. Schnell waren die Zimmer und die Betten bezogen und schon kurze Zeit später standen wir zur ersten Party um unser Begleitfahrzeug herum. Das gespendete Bier war schnell vernichtet und nach einem leckeren Abendessen ging es zum gemütlichen Teil hinauf auf die Ruine Lindelbrunn. Im Sonnenuntergang saßen wir auf der Burgmauer und erzählten alte und neue Geschichten, oder genossen einfach die tolle Natur. Einfach genial wie schön unsere Pfalz ist.
Strecke: 25,85 km, 604 Hm
Am nächsten Morgen traf man sich, manch einer mit leichten Kopfschmerzen vom Vortag zum gemeinsamen Frühstück. Nachdem klar war, dass Uli, der einzige nicht mehr so aktiven Biker, mit uns den Weg Richtung Heimat antreten wollte und konnte und auf eine Zugfahrt nach Hause verzichtete, machte sich die Gruppe auf. Bei bestem Wetter radelten wir vom Cramerhaus Richtung Neustadt los. Zunächst ging es schön den Berg hinab zum Klingbach ehe es dann wieder hinauf zum Feriendorf Eichwald ging. Weiter ging es nach Gossersweiler-Stein und hinauf zum Asselstein. Anschließend ging es wieder hinab nach Annweiler und weiter nach Albersweiler. Wir hatten jetzt den Pfälzerwald verlassen und radelten am Waldrand entlang. Wir kamen über Frankweiler, Gleisweiler, Burrweiler, Weyher, Rhodt, Stankt Martin, Maikammer schließlich nach Diedesfeld. Dort fand der offizielle Tourabschluss im Weingut Issler statt. Cube und Canyon, anstelle von Porsche und BMW säumten den Eingang dieser tollen Location mit Blick auf das Hambacher Schloss. Dank der Spende von Gerd nahmen wir dort einen leckeren Weinschorle und liesen die Tour noch einmal Revue passieren. Weiter ging es über Hambach und Neustadt nach Mußbach. Beim Mußbacher Winzer fand dann die Verabschiedung statt. Hier trennte sich die Gruppe und die einen radelten Richtung Deidesheim, Friedelsheim und Wachenheim, während der Rest den Weg Richtung Ludwigshafen antrat.
Die diesjährige Tour hatte aus meiner Sicht tatsächlich etwas Historisches. Es war eine Genussfahrt mit Freunden, die schon seit 25 Jahren zusammen biken gehen. Der Spaß in der Gruppe stand diesmal an erster Stelle und es hat richtig Freude gemacht mit allen Memmen zusammen zu reden, zu lachen und zu biken. Ich bin mir sicher, dass die Gruppe auch noch in 5 Jahren existiert und wir dann alle gemeinsam zur Perlentour aufbrechen werden.
Strecke bis Neuhofen: 72,98 km, 740 Hm
Christian