Wir schreiben den 22.12.2007, schon vor Monaten wurde dieser Termin für den alljährlichen Memmenabschluß mit Glühweinverkostung ausgeschrieben. Wie es der Zufall so wollte, fielen die Temperaturen am Vorabend auf –6°C. Leise rieselte der Schnee auch in der Vorderpfalz.

Abfahrt sollte um 10 Uhr vom Bahnhof Limburgerhof nach Deidesheim sein. 9:45 Uhr klingelte das Telefon: "Isch net !!!", erschallte es aus dem Hörer. Memme Michael machte es sich mit dem Novovirus auf der Toilette gemütlich. So trafen sich die Memmen Joggel, Dirk, Lottel, Andreas und Christian im Limburgerhof. "Isch net" sagte am Vortag Memme Steffen. Die bitterkalten Temperaturen malträtierten die frisch gerichteten Nasescheidewände doch zu stark. "Isch net" kam es auch von Memme Oli. Musste er doch den familiären Weihnachtsbaum schlagen, aufstellen und schmücken. Desweiteren sollten noch unzähliche Weihnachtslieder geprobt werden.

So machten sich also diesmal nur eine kleine Schar auf. Auf die Frage, ob denn alle auch ein Mountain-Bike hätten, antwortete Lottel: "Isch net !". Er kam mit den Cross-Renner, ein Rennrad mit ohne Gabel und Federung, aber mit Scheibenbremsen und Stollenreifen. Das Ding wog gerade mal 7 Kilo. Da hat man beim Uphill natürlich einige Vorteile.

Wohlbehalten erreichten wir dann Deidesheim und machten uns an die Auffahrt zum Eckkopf. Starteten wir im Tal noch bei Nebel und Schnee, so lichtete sich der Himmel mit jedem Höhenmeter. Bei ca. 300 Hm kam sogar die Sonne raus. Dafür verschwand der Schnee.



Wer war schon einmal auf dem Eckkopf ? "Isch net", war meine Antwort. Nach schweißtreibenden Höhenmetern erreichten wir dann doch besagtes Ziel. Kalte Hände – "Isch net" dank Handschuhen mit Wärmekissen, kalte Füße – "Isch net" dank Überschuhe aus Neopren, dafür aber Durst auf Glühwein. Zum Glück war die Hütte geöffnet und leider war die Heizung im Sparmodus. Dafür schien dem Koch gerade das komplette Essen angebrannt zu sein. Nebelschwaden waberten durch die gute Stube. Sofort wurden 5 Glühwein geordert. Der Rucksack wurde geöffnet und weihnachtliche Leckereien ans Tageslicht befördert: Dominosteine, Schokonikoläuse, Lebkuchen und gefüllte Schokoherzen. Nach 10 Minuten war mir schlecht wie bei einem Spieleabend.

Vom Eckkopf aus wollten wir über die Rotsteige zum Lambertskreuz. Also ging es von innen und außen aufgewärmt los. Auf der Abfahrt zur Rotsteige zeigte uns Lottel, dass eine Federung was für Weicheier ist. Mit höllischem Tempo raste er den Berg nach unten und machte auch vor Stufen und Absätzen nicht halt. Leider versagten auf dieser Abfahrt meine patentierten Heizkissen in den Handschuhen. Bei tatsächlichen 6°C unter dem Gefrierpunkt fühlten sich meine Finger an wie –20°C. Die Durchblutung war fast vollständig eingestellt. Wer kann da noch sicher bremsen ? "Isch net" muss hier die Antwort heißen. Doch Spaß auf der Abfahrt hatten wir alle. Eiskalt erreichten wir die Rotsteige und begannen gemütlich den Rentnerweg zum Lambertskreuz hinauf zu radeln. Dabei tauten in der Sonne die Finger und Zehen wieder auf.

Am Lampertskreuz angekommen war dann alles so wie immer. Die ersten 5 Glühwein wurden geordert, dazu noch eine einheimische Spezialität zum Essen. Spätestens als Dirk weitere Glühweine geholt hatte und dazu vom Wirt 5 Schnaps spendiert bekam erreichte die Stimmung tropische Temperaturen. Zum Nachtisch noch schnell die letzten Schokoherzen, Lebkuchen, Nikoläuse und Milka Kugeln gegessen und schon waren wieder die Getränke leer. "Isch net" rief sodann Sportfreund Joggel aus. Er wollte eine Apfelsaftschorle und entzog sich so der nächsten Runde. Natürlich waren die Getränke kurz darauf leer. "Isch net" kam es dann auch von Andreas, der noch nie mehr als 3 Glühwein getrunken haben will. In Anbetracht der vorletzten Glühwein Tour bei der er beim anschließenden Kirchgang laut schnarchend den Gottesdienst gestört hatte, wollte er jetzt schon einmal die Notbremse ziehen. Es war jedoch vergeblich. Jeder bekam was ihm gebührte – einen Glühwein. Langsam dunkelte es. Wir beschlossen uns auf den Heimweg zu machen. "Isch net" galt jetzt nicht mehr. Denn Joggel konnte noch einmal 5 Schnaps als Frostschutzmittel vom Wirt erbetteln. Und dann ging es los.





Über den gefürchteten Wolkenbruchweg sollte es zum Bahnhof in Lamprecht gehen. Kalte Hände – "Isch net"; der literweise hineingeschüttete Glühwein und Schnaps zeigte endlich Wirkung. Probleme die Spur zu halten und gerade aus zu fahren – "Isch net", aber Lottel. Den zerlegte es mit seinem Rennrad direkt vor mir. Auf kerzengerader Strecke kam er nach rechts ab und machte sich lang. Natürlich ist nix passiert. Kinder und Betrunkene haben ja einen besonderen Schutzengel. Problemlos erreichten wir sodann Lamprecht und beendeten die Tour.

Folgende Fragen blieben aber:

  • Wer will, bzw. kann mit einem ungefederten Rennrad durch den Wald fahren ? – Isch net !!!

  • Wer trinkt Apfelsaftschorle statt Glühwein ? – Isch net !!!

  • Wer hat kalte Finger ? – Isch net !!! (jedenfalls meistens)

  • Wer ist bei der Tour abgestürzt und hat Bodenkontakt aufgenommen ? – Isch net !!!

  • Wer zum Teufel kennt Ulli ? – Isch net !!! (also stell Dich uns mal vor ;-) )

Aber die wichtigsten Fragen lauten:

  • Wer hatte Spaß ? – Isch und die restlichen Memmen

  • Wer ist nächstes Mal wieder dabei ? – Isch und hoffentlich viele andere Memmen

  • Wer hat am nächsten Tag Kopfschmerzen ? – Isch (leider)

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr wünscht Euch allen

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Tour Daten

Start:

Deidesheim  (über Eckkopf – Rotsteig – Lambertskreuz – Wolkenbruch Weg)

Ziel:

Lamprecht

 

 

Distanz:

35,22 km

Fahrzeit: 2:36 h

 

Geschwindigkeit:

13,5 km/h (Durchschnitt)

 

 

Höhenmeter:

675 Hm

 

 

Steigung:

5% (Durchschnitt)

19% (Maximum)

Temperatur: -6 - -2°C

 
Geschrieben von: Christian
Kategorie: in der Heimat