Der große Weizenbiertest.
Vorbemerkung
- Dieser Test wurde von 9 Outdoormemmen und nach deren persönlichen Geschmack durchgeführt.
- Das Testergebnis ist keinesfalls repräsentativ über den Bevölkerungsdurchschnitt von Gesamtdeutschland.
- Die Biere wurden nach regionalem Bekanntheitsgrad ausgewählt und beinhalten nicht alle Sorten, die es zu kaufen gibt.
Die Testkriterien
- Getestet wurden 17 Hefeweizenbiere.
- Darunter 2 alkoholfreie und 2 sogenannte Billigbiere.
- Der Test wurde als Blindverkostung durchgeführt, d.h. den Testern war nicht bekannt, welches der Biere sie verkosteten.
- Es wurde nach folgenden Kriterien getestet:
- Farbe
- Trübung, Hefeanteil
- Geruch
- Krone
- CO2 Anteil
- Geschmack
Durchführung
Von jeder Flasche wurden die Etiketten entfernt. Auf jeden Kronkorken wurde eine Nummer geklebt um zu vermeiden, dass die Sorte über das Logo erkannt wurde. Jedes Bier wurde auf 4°C vorgekühlt, die Gläser alle mit klarem Wasser ausgespült und die Testhefte an die Prüfer verteilt. Nun wurden die Flaschen geöffnet und nacheinander in die Gläser gefüllt. Gleichzeitig begann die organoleptische Prüfung.
Die Proben
- Erdinger
- Prinzregent Luitpold
- Maisels
- Rheingönnheimer (Park Bräu)
- Eichbaum
- Öttinger
- Mayers
- Schöfferhofer
- Paulaner
- Erdinger, alkoholfrei
- Bellheimer
- Clausthaler, alkoholfrei
- Franziskaner
- Kloster
- Löwenbräu
- Rothaus
- Schneider
Die Auswertung allgemein
Farbe
Von Morgenpipi über Goldgelb, Kirschbaum bis Bernsteinfarben waren alle Schattierungen vertreten.
Trübung / Hefeanteil
Oft milchig, mal Hefebrocken, dann wieder dünnbrühig.
Geruch
Hier wurden die Nasen der Tester auf eine harte Probe gestellt. Das eine roch läpsch, das andere nach Trester und wieder andere nach Chemie. Selten kam ein lecker oder angenehm. Vielleicht ist trinken doch besser als riechen.
Krone
Der absolute Hammer. Da hat ja noch niemand so direkt darauf geachtet. Aber es gibt Biere, die haben eine Krone, dass die Styroporindustrie neidisch werden könnte. Andere Brauereien kennen das Wort Krone scheinbar gar nicht. Wieder andere sehen so lecker aus, dass man gar nicht trinken will.
CO2 Anteil
Bei den meisten prickelnd bis angenehm.
Geschmack
Er wurde mit Noten von 1-5 gewertet.
- Note 1: Dafür tausche ich meine Frau ein
- Note 2: Für eine Outdoormemme gerade gut genug
- Note 3: Kneipenniveau
- Note 4: Schmeckt wie Weiherwasser
- Note 5: Memmenunwürdig
Wie zu erwarten bei den Testern recht unterschiedlich. Doch die wirklich guten bekamen auch viele Punkte und die wirklich schlechten waren auch bescheiden.
Die Einzelauswertung in wenigen Worten
* Die Preise wurden in einem großen Getränkemarkt ermittelt und können durchaus variieren.
Probe 1: |
Erdinger |
Farbe: |
Ährig bis Hellgelb |
Trübung: |
Feinhefig |
Geruch: |
Malzig, nach Bier |
Krone: |
super Ständer |
CO2 Anteil: |
angenehm, O.K |
Geschmack (Mittelwert): |
2,8 |
Probe 2: |
Prinzregent Luitpold |
Farbe: |
Hellgelb bis Honigbraun |
Trübung: |
Milchig |
Geruch: |
nach Bier, gut |
Krone: |
wie Schaum von Badewanne |
CO2 Anteil: |
Viel aber O.K |
Geschmack (Mittelwert): |
2,0 |
Probe 3: |
Maisels |
Farbe: |
Dunkelbraun, dunkler Waldhonig, Bernsteintrüb |
Trübung: |
Trüb |
Geruch: |
Flach, nicht so toll |
Krone: |
Normal |
CO2 Anteil: |
Viel |
Geschmack (Mittelwert): |
3,2 |
Probe 4: |
Rheingönnheimer (Parkbräu) |
Farbe: |
schön Dunkel |
Trübung: |
sehr Trübe |
Geruch: |
streng |
Krone: |
war weg wie nix, vergiss es |
CO2 Anteil: |
Viel |
Geschmack (Mittelwert): |
3,7 |
Probe 5: |
Eichbaum |
Farbe: |
dunkelstes unter den Hellen |
Trübung: |
milchig Trübe |
Geruch: |
angenehm, Bierig |
Krone: |
normal |
CO2 Anteil: |
annehmbar, O.K. |
Geschmack (Mittelwert): |
2,8 |
Probe 6: |
Öttinger |
Farbe: |
Dunkelgelb bis Bernstein |
Trübung: |
milchig Trübe |
Geruch: |
naja, nicht nach Weizenbier |
Krone: |
von ungenügend nach mangelhaft |
CO2 Anteil: |
angenehm spritzig |
Geschmack (Mittelwert): |
2,8 |
Probe 7: |
Mayers |
Farbe: |
Hellgelb |
Trübung: |
hell, fast klar |
Geruch: |
läpsch, nach Chemie |
Krone: |
absolut Super |
CO2 Anteil: |
wenig, aber noch O.K. |
Geschmack (Mittelwert): |
4,0 |
Probe 8: |
Schöfferhofer |
Farbe: |
schönes helles Bernstein |
Trübung: |
homogene Trübung |
Geruch: |
künstlich |
Krone: |
normal |
CO2 Anteil: |
angenehm prickelnd (in die Bauchnabel ) |
Geschmack (Mittelwert): |
3,2 |
Probe 9: |
Paulaner |
Farbe: |
schöne Farbe, Buche dunkel |
Trübung: |
normal |
Geruch: |
von angenehm bis wässrig |
Krone: |
normal, gut |
CO2 Anteil: |
spritzig |
Geschmack (Mittelwert): |
2,6 |
Probe 10: |
Erdinger alkoholfrei |
Farbe: |
sehr helles Gelb |
Trübung: |
gleichmäßig Milchig |
Geruch: |
wenig Malzig |
Krone: |
wenig |
CO2 Anteil: |
viel |
Geschmack (Mittelwert): |
4,8 (echt übel) |
Probe 11: |
Bellheimer |
Farbe: |
wie nach Verzehr von reichlich Spargel |
Trübung: |
gering |
Geruch: |
nach Zahncreme |
Krone: |
geht so |
CO2 Anteil: |
sehr wenig |
Geschmack (Mittelwert): |
4,2 |
Probe 12: |
Clausthaler alkoholfrei |
Farbe: |
schöne Farbe, Terracotta |
Trübung: |
milchig |
Geruch: |
nicht so doll |
Krone: |
großporig |
CO2 Anteil: |
wenig bis schal |
Geschmack (Mittelwert): |
4,4 (zum abgewöhnen) |
Probe 13: |
Franziskaner |
Farbe: |
Waldhonig |
Trübung: |
gleichmäßig Trübe |
Geruch: |
neutral |
Krone: |
gut |
CO2 Anteil: |
angenehm |
Geschmack (Mittelwert): |
2,4 |
Probe 14: |
Kloster |
Farbe: |
Buche bis Bernstein |
Trübung: |
hell bis mittel |
Geruch: |
nach Blumenwiese |
Krone: |
normal |
CO2 Anteil: |
wenig |
Geschmack (Mittelwert): |
2,8 |
Probe 15: |
Löwenbräu |
Farbe: |
dunkel, Bernstein |
Trübung: |
milchig Trüb |
Geruch: |
komisch, nach Chemie |
Krone: |
Wenig |
CO2 Anteil: |
viel, prickelnd im Abgang |
Geschmack (Mittelwert): |
3,6 |
Probe 16: |
Rothaus Weizen |
Farbe: |
wie nach Schwarzwurzelverzehr |
Trübung: |
Mittelmaß |
Geruch: |
O.K. |
Krone: |
oh lala, prima |
CO2 Anteil: |
angenehm |
Geschmack (Mittelwert): |
3,0 |
Probe 17: |
Schneider |
Farbe: |
Nussbaum braun |
Trübung: |
milchig, Hefetrüb |
Geruch: |
malzig |
Krone: |
super Ständer |
CO2 Anteil: |
angenehm |
Geschmack (Mittelwert): |
3,6 |
Persönliche Hitliste und Gewinner
Jeder Tester durfte 5 Biere in seine Hitliste aufnehmen. Bei der Auswertung ging Platz 1 mit 5 Punkten und Platz 5 mit einem Punkt in die Wertung ein.
Daraus ergab sich folgendes Ranking:
Platz |
Punkte |
Name |
1 |
34 |
Prinzregent Luitpold |
2 |
15 |
Paulaner |
3 |
13 |
Kloster |
4 |
12 |
Eichbaum |
5 |
9 |
Rheingönnheimer |
9 |
Maisels |
|
7 |
8 |
Erdinger |
|
8 |
Schöfferhofer |
9 |
7 |
Öttinger |
10 |
5 |
Franziskaner |
|
5 |
Rothaus |
12 |
4 |
Bellheimer |
13 |
2 |
Mayers |
14 |
1 |
Löwenbräu |
15 |
0 |
Schneider |
|
0 |
Erdinger alkoholfrei |
|
0 |
Clausthaler alkoholfrei |
Fazit:
Klarer Testsieger wurde Prinzregent Luitpold mit mehr als doppelt so vielen Punkten wie Platz 2. Um einen objektiveren Eindruck zu erlangen wurde eine Faktorrechnung durchgeführt.
Dabei wurde die Gesamtpunktzahl mit der Anzahl der für diese Probe gevoteten Prüfer durch die Gesamtzahl der Prüfer dividiert.
Beispiel: Prinzregent Luitpold
34 x 8 = 30,2
9
Dann ergibt sich folgendes Ergebnis:
Platz |
Faktor |
Name |
1 |
30,2 |
Prinzregent Luitpold |
2 |
8,3 |
Paulaner |
3 |
5,8 |
Kloster |
4 |
5,3 |
Eichbaum |
5 |
3,0 |
Rheingönnheimer |
|
3,0 |
Maisels |
7 |
2,6 |
Erdinger |
8 |
2,2 |
Rothaus |
9 |
1,8 |
Schöfferhofer |
10 |
1,7 |
Franziskaner |
|
1,7 |
Bellheimer |
12 |
1,6 |
Öttinger |
13 |
0,4 |
Mayers |
14 |
0,1 |
Löwenbräu |
15 |
0,0 |
Schneider |
|
0,0 |
Erdinger alkoholfrei |
|
0,0 |
Clausthaler alkoholfrei |
Auch hier gewinnt Prinzregent Luitpold mit noch größerem Vorsprung vor Paulaner und Kloster.
Interessant ist, dass Kloster ein sogenanntes Billigbier ist und der Kasten bei EDEKA nur 7,99 € kostet.
Selbst Öttinger, mit 5,99 € das zweite Billigbier im Test schaffte es noch auf einen Mittelfeldplatz. Um so verwunderlicher ist es, dass die Schneider Weiße mit 15,80 € ohne Punke auf den letzten Platz verwiesen wurde.
Ganz abgeschlagen und wirklich ekelhaft sind die beiden alkoholfreien Biere im Test. Sowohl das Erdinger als auch das Clausthaler alkoholfrei wurden von allen Testern als ungenießbar abgewertet. Dies kann zum einen daher rühren, dass die beiden zusammen mit „richtigen“ Bieren getestet wurden, wie auch daher, dass die Konsistenz der Biere schon eine ganz andere ist. Eine Daseinsberechtigung erhielten sie lediglich als Radler.
Auch ein Unterschied zwischen den Bayrischen und den einheimischen Bieren konnte nicht festgestellt werden.
Eines jedoch haben alle (außer den alkoholfreien Bieren) gemeinsam:
Je mehr man trinkt, desto voller wird man. Und dann schmeckt jedes Bier.
Prost.