Eigentlich biken wir immer in den Mittelgebirgen oder in den Alpen. Denn genau dafür wurden Mountainbikes entwickelt. In der Realität aber radeln wir doch sehr oft, also nahezu jeden Montag, gemeinsam in der Rheinebene. Hier reichen die Touren von Worms bis Speyer und von Ludwigshafen, bis an den Haardt-Rand. Je nachdem, wo ein Weinfest oder eine schöne Einkehrmöglichkeit ist. So war es dann auch klar, dass wir mal nicht die Berge besuchen, sondern eine Tour in der Ebene machen.
Der Rhein-Radweg sollte es diesmal werden. Wir wollten in 3 Etappen
- von Konstanz nach Hohentengen (108 km),
- von Hohentengen nach Weil am Rhein (100 km) und
- von Weil am Rhein nach Nonnenweiler (113 km)
fahren. Meine Erwartungen waren eigentlich eher bescheiden, aber es entwickelte sich am Ende eine Tour der Highlights.
Highlight 1: Konstanz
Wir reisten schon Donnerstag nach Konstanz, einer der schönsten Städte in Deutschland. Abends erkundeten wir die Altstadt und die Fußgängerzone. Ein Muss ist die Imperia im Hafen von Konstanz. Sie ist eine satirische Anspielung auf das Konzil von Konstanz. Ein weiteres Highlight war der Besuch eines Konzerts im Backstage Musikcafe. Leider waren außer uns nur noch 3 weitere Gäste da. Ebenfalls ein Highlight, unser Hotel in Logans Irish Pub. Hier konnte man den Abend bei einem Guinness oder Snake bite gemächlich ausklingen lassen.
Highlight 2: Der Bodensee
Wir haben den Untersee praktisch umrundet. Die Gegend ist einfach traumhaft und die Campingplätze sehen super aus.
Highlight 3: Stein am Rhein
In Stein haben wir in der malerischen Innenstadt unsere erste Pause gemacht. Die Stadt ist einfach nur schön und lädt zum Verweilen ein.
Highlight 4: Rheinfall in Schaffhausen
Dies ist natürlich DIE Sehenswürdigkeit. Eigentlich wollten wir nur den Wasserfall von Land aus sehen. Aber, wenn man schon mal da ist, sollte man die Bootstour direkt zum Wasserfall machen. Vom Boot aus sieht man wie gewaltig die herabstürzenden Wassermassen sind.
Highlight 5: Fähre in Ellikon
Direkt am Gartenrestaurant Rhygarte befindet sich der Fähranleger. Dabei handelt es sich um eine Fähre (Gierseilfähre), die von der Strömung angetrieben wird. Hier muss man seinem Willen den Rhein zu überqueren mit einem lauten Läuten der Glocke kundtun. Nach einer Weile kommt dann der Fährmann und setzt einen über.
Highlight 6: Uphill bei Tössegg
Wir dachten, am Rhein geht es nur flach den Fluss entlang. Bei näherem Hinschauen ist es aber schon ganz wichtig zu sehen, auf welcher Rheinseite man sich befindet. Im unserem Falle war das die falsche Seite. Und so kam auf der Tour doch ein wenig Mountainbike-Gefühl auf. Innerhalb von nur 1 km mussten wir uns gut 150 Hm hinaufquälen. Und das auf einem technisch anspruchsvollen Trail.
Highlight 7: Gästehaus Wasserstelz bei Hohentengen
Das Gästehaus liegt zwar etwas außerhalb der Stadt, aber nach über 100 km und gut 800 Höhenmeter radeln waren wir auch nicht in der Stimmung für ausgedehnte Stadtbesichtigungen. Wir hatten glücklicherweise genug Wein und Bier gekauft, so dass wir den Abend gemütlich im Hotelzimmer ausklingen lassen konnten.
Highlight 8: Jagen
Normalerweise war die Tour als Genusstour geplant. Jedoch ist es immer wieder erstaunlich wie schnell das Tempo hochgeht, wenn andere Biker am Horizont auftauchen. So auch auf dieser Tour – die Strecke war eigentlich klar, aber in Koblenz in der Schweiz passierte es. Vor uns 2 E-Biker. Sofort wurde das Tempo entsprechend angezogen. Der Abstand verringerte sich dadurch deutlich und schon nach 6 km wurden die beiden E-Biker gestellt und überholt. Leider hatten wir bei der Jagd aber auch unseren Weg verpasst, so dass wir anschließend wieder 5 km von Gippingen nach Felsenau zurückfahren mussten.
Highlight 9: Laufenburg
Vor einiger Zeit durfte ich eine Dienstreise in die Schweiz nach Kaisten machen. Übernachten durfte ich im schönen Laufenburg. Natürlich war daher auch für uns Laufenburg ein Highlight. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt auf der Schweizer Seite machten wir in der langsam herauskommenden Sonne eine erste Pause.
Highlight 10: Bad Säckingen
Bad Säckingen ist absolut sehenswert. Wir kamen von Stein in der Schweiz und überquerten die Grenze über die längste gedeckte Holzbrücke. Diese ist 204 m lang und wurde schon 1272 eröffnet. In der Altstadt von Bad Säckingen legten wir auf dem Münsterplatz eine weitere Pause ein. Einfach großartig in der Sonne zu sitzen und das Flair der Stadt zu genießen.
Highlight 11: Aussichtsturm an der Wehramündung
Eigentlich ist der Turm nichts Besonderes. Aber wir machten genau hier unsere Mittagsrast mit einem kleinen Picknick. Mitten im Naturschutzgebiet kann man hier herrlich verweilen und die Natur genießen.
Highlight 12: Saline bei Möhlin
Dieses Highlight war uns leider während der Tour nicht bewusst. Wir fragten uns, was wohl hinter den Holztürmen und Holzhütten ist, aber leider haben wir keine Info gefunden. Jetzt weiß ich es, es war die Saline Riburg. Der nächste, der hier vorbeikommt kann sich das gerne anschauen und soll berichten, was wir verpasst haben.
Highlight 13: Gwild- und Dolivo Plattform
Wir überquerten mal wieder den Rhein und waren wieder in Deutschland bei Rheinfelden. Schön war anders, wir kamen in ein Industriegebiet. Unser Weg jedoch führte direkt am Rhein entlang. Es handelte sich hierbei um den Natur-Energie-Weg. An diesem befinden sich interessante Aussichtsplattformen. Bei der Gwild Plattform kann man bei Niedrigwasser gut die Stromschnellen aus Muschelkalk sehen.
Highlight 14: Basel
Bei strahlendem Sonnenschein kamen wir in Basel an. Wir kamen von Grenzach aus direkt am Rhein entlang. Wir überquerten den Rhein über die Mittlere Brücke und bestaunten das Rathaus. Anschließend ging es hoch zum Basler Münster. Somit war das Mini-Sightseeing-Programm abgeschlossen. Wir beschlossen den Nachmittag in der Sonne auf der Promenade direkt am Rhein zu verbringen. Ein absolutes Highlight den vielen Menschen, die auf der Promenade spazierten zuzusehen und dabei ein leckeres Bier zu trinken. Gut, die Preise für ein Bier sind schon recht happig, stolze 9 Franken. Aber der Ausblick und die tolle Location waren jeden Rappen wert.
Highlight 15: Weil am Rhein
In Weil am Rhein übernachten die Monteure, die in Basel arbeiten. Eine Arbeiterstadt eben, ohne Highlights. An der Rezeption bekamen wir den Tipp, dass man im Josefsstüble gut essen kann. Somit führe ich das Josefstüble mal als Highlight auf. Das Restaurant teilt sich mittig in einen Raucher- und Nichtraucherbereich. Das Lokal war gut gefüllt und ich denke, dass vornehmlich Einheimische hier essen gehen. Das Essen war gut und günstig und wir hatten mächtig Spaß.
Highlight 16: Stock-Car Rennen
Der Weg führte jetzt direkt am Rhein entlang. Es war in etwa so, wie ich mir das im Vorfeld vorgestellt hatte. Man fährt auf dem staubigen Rheindamm entlang und kann schon 15 min im Voraus sehen, wann es rechts oder links geht. Aber bei Neuenburg fanden wir doch ein Highlight. Auf der Stock-Car Strecke fand ein Rennen statt. Wir fanden den Eingang zum Fahrerlager und konnten so einige Minuten dem Treiben und dem Rennen zusehen. Sehr beeindruckend, wie gut die Fahrer ihre Autos im Griff haben.
Highlight 17: Furt über den Rhein
Mitten im Nirgendwo, besser gesagt bei Grießheim fanden wir dann eine Furt über den Rhein. Man konnte auf großen Steinblöcken trockenen Fußes bis weit über die Mitte des Flusses gehen. Warum das hier so gemacht wurde, erschließt sich mir nicht.
Highlight 18: Pausenplatz beim Nauticclub Breisach
Wir waren schon über 50 km gefahren, ohne eine Pause zu machen. Dann kam wie aus dem Nichts dieser Pausenplatz mit einem Kiosk. Die Besitzerin gestattete uns natürlich die Bänke in die Sonne zu stellen und wir konnten bei einem leckeren Bier die Natur genießen.
Highlight 19: Breisach
Breisach ist die erste größere Stadt, die an unserem Weg lag. Hier vereinigt sich der Rhein mit dem Rheinseitenkanal, der in Weil am Rhein begann. Leider nahmen wir uns keine Zeit das Breisacher Münster und die Altstadt anzuschauen.
Highlight 20: Rheinbrücke bei Burkheim
Diese Brücke besticht durch die Bemalung. Einfach schön gemacht.
Highlight 21: Segel- und Ruderverein Sasbach
Und wenn Du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Wir waren schon über 70 km unterwegs und hatten noch nichts gegessen. Und dann kamen wir am Clubhaus des Segel- und Rudervereins vorbei. Der Verein veranstaltete eine Regatta, die jedoch wegen fehlendem Wind abgesagt werden musste. So kamen Karl und ich zu einer gemeinsamen riesigen Portion Spaghetti Bolognese. Ich glaube das waren die besten Nudeln, die ich seit langem gegessen habe.
Highlight 22: Verfahren, wir brauchen einen neuen Plan
Es musste ja irgendwann kommen, und es kam tatsächlich auch, wir haben uns verfahren. Leider endete unser Weg abrupt an eine Flussmündung. Wir mussten also umplanen und einen neuen Weg finden. Ich glaube, ich wäre ein wenig enttäuscht gewesen, wenn wir ohne Verfahrer durchgekommen wären.
Highlight 23: Gasthaus zum Nachen
Das Ende der Tour, wir waren wieder an unserem Auto. Ein letztes gemeinsames Essen im Gasthaus zum Nachen war die Belohnung für diese Etappe
Highlight 24: Outdoormemmen
Es war diesmal eine andere, aber dennoch super-tolle Tour. Der Rheinradweg hat mächtig Spaß gemacht und hat mit zahlreichen Highlights überzeugt. Das größte Highlight waren aber die Freunde, die mit mir diese Tour gefahren sind. 4 Tage voller Spaß, ohne Stress und Streit, was kann es besseres geben. Ich freu mich schon auf unsere nächsten Touren.