Scuol – S-charl – Pass da Costainas – Lü – Val Mora – Rfugio Val Fraele

"Die Traumetappe – Dirk im Adrenalin-Rausch"

Start: 08:10 Uhr, 22°C, sonnig, Höhe 1214 m (Scuol Fußgängerbrücke)
Ziel: 16:30 Uhr,21°C, sonnig, Höhe 1972 m (Rifugio Val Fraele)
Strecke: 62,25 km, Fahrzeit: 6 Std. 19 Min, Durchschnittsgeschw.: 9,85 km/h
Höhenmeter: 1840 m (rauf), 1140 m (runter), max. Höhe: 2246 m (Pass da Costainas)

In Scuol fiel uns am Abend ein Flyer des Nationalpark Bike Marathons in die Hände. Wir stellten erfreut fest, dass unsere komplette Tagesetappe ein Teil der 132 km Schleife des Marathons war. Zusätzlich fiel uns auf, dass die Strecke sogar schon beschildert war.

 

Wir konnten also neben Roadbook und Karte auch noch auf die Schilder des Marathons als Orientierungshilfe zurückgreifen. Die Strecke selbst war der Hammer schlechthin.

Der erste Anstieg war 20 km lang und führte uns von 1214 m auf 2246 m hinauf. Die ersten 12 km waren Asphalt und wir erreichten so relativ flott S-charl Crusch Alba. Ab dort führte uns ein Traumpfad auf Schotter über die Alp Astras zum Pass da Costainas.

 

An diesem Tag stimmte einfach alles. Wir hatten super Wetter und die Strecke führte idyllisch an einem Bach entlang zwischen saftig grünen Wiesen und kleinen Wäldern stetig bergauf. Vom Pass Costainas ging der Weg dann steil bergab über Wiesen, Schotter und Asphalt nach Lü. Dort machten wir in der einzigen Kneipe Mittagspause. Die ältere Wirtin servierte uns leckeren selbstgemachten Apfelstrudel und natürlich trafen wir auch hier wieder unsere Essener Freunde. Da wir noch einen weiteren Gipfel bezwingen mussten, fuhren wir rasch weiter bis Tschierv ab. Ein steiler Schotterweg führte uns jetzt von 1500 Meter über die Alp Pravader zum Pass Val Mora auf 2234 m Höhe. Eine Tortour bei über 30°C!

 

Nach dem Pass ging der Weg sanft bergab über Wiesen und tolle Singletrails. So sollten alle Strecken sein.

Laut Karte sollte der Trail auch hier an einem Bach entlang führen. Aber auch hier hatte der Bach den Weg weggespült. Zum Glück jedoch hatte man einen schmalen Steig in das Geröll gegraben. Schließlich sollte ja auch hier der Bike Marathon durchgehen. Wie im Adrenalin-Rausch schoß Dirk jetzt auf diesem höchstens 50 cm breiten Trail durch. Links ragte die Geröllhalde auf, rechts ein bis zu 20 Meter tiefer Abgrund bis zum Bachbett.

 

Glücklich und abgekämpft erreichten wir den Stausee und unser Quartier. Für 45 € erhielten wir ein super kleines Zimmer, ein 3-Gang-Abendessen und ein spitzen Frühstücksbuffet.

 

Die Bikes wurden in einem Schuppen abgestellt. Nach dem ersten Bier kamen dann auch schon – wen wird es wundern – die Essener Freunde. In deren Schlepptau kamen noch zwei Jungs aus Linz, die von Oberstdorf nach Poschiavo unterwegs waren. Jedoch fuhren die beiden von St. Anton über Ischgl nach Zuort. Heilbronner Hütte und Fimberpass an einem Tag überqueren, wir hatten den allergrößten Respekt . Den ganzen Abend noch erzählten wir von unseren bisherigen Erfahrungen und diskutierten über den weiteren Tourverlauf und das Wetter. Letzteres versprach für den nächsten Tag nicht gerade rosig zu werden. Die in den Nachrichten angekündigten Regenfälle schienen bald zu kommen.